Tiefenkasus
Tiefenkasus (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Tiefenkasus | die Tiefenkasus |
Genitiv | des Tiefenkasus | der Tiefenkasus |
Dativ | dem Tiefenkasus | den Tiefenkasus |
Akkusativ | den Tiefenkasus | die Tiefenkasus |
Worttrennung:
- Tie·fen·ka·sus, Plural: Tie·fen·ka·sus
Aussprache:
- IPA: [ˈtiːfn̩ˌkaːzʊs], Plural: [ˈtiːfn̩ˌkaːzuːs]
- Hörbeispiele: Tiefenkasus (Info), Plural: Tiefenkasus (Info)
Bedeutungen:
- [1] Linguistik: semantisch definierte Rolle eines Satzgliedes in der Kasusgrammatik
Herkunft:
- Determinativkompositum aus Tiefe, Fugenelement -n und Kasus
Synonyme:
- [1] Kasusrolle, semantische Rolle, thematische Relation, Theta-Rolle
Oberbegriffe:
- [1] Kasus
Unterbegriffe:
- [1] Adressat, Agens/Agentiv, Benefaktiv, Direktiv, Instrumental, Lokativ, Patiens, Rezipient und manche andere Konzepte[1]
Beispiele:
- [1] Man muss die Tiefenkasus als semantisch bestimmte Rollen der Satzglieder von den (Oberflächen-)Kasus unterscheiden, die man an der Flexion der Wortgruppen erkennt.
- [1] In den Sätzen „Peter hackt Holz“ und „Holz wird von Peter gehackt“ sind die (Oberflächen-)Kasus von „Peter“ verschieden: Nominativ und Dativ. Die Tiefenkasus sind aber gleich: In beiden Fällen Agens. Entsprechendes gilt für „Holz“: Es steht in den (Oberflächen-)Kasus Akkusativ und Nominativ; der Tiefenkasus ist aber gleich: Objektiv (= das betroffene Objekt).
- [1] Es gibt unterschiedliche Listen und Bezeichnungen der Tiefenkasus.
- [1] „In kritischer Abwendung vom sogenannten Standardmodell der Generativen Transformationsgrammatik Chomskys postulierte Fillmore die Existenz sogenannter Tiefenkasus anstelle von Subjekt- und Objektrelationen. Bei diesen Tiefenkasus handelt es sich um universelle semantische Rollen…“[2]
Übersetzungen
[1] Linguistik: semantisch definierte Rolle eines Satzgliedes in der Kasusgrammatik
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Tiefenkasus“
- [1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Tiefenkasus“. ISBN 3-520-45203-0.
- [1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Tiefenkasus“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
- [1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Tiefenkasus“. ISBN 3-494-02050-7.
Quellen:
- Einige dieser Begriffe in: Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, Seite 75 f. ISBN 3-476-01642-0.
- Elke Hentschel, Harald Weydt: Handbuch der deutschen Grammatik. de Gruyter, Berlin/New York 1990, Seite 162. ISBN 3-11-011596-4. Abkürzungen aufgelöst; „Tiefenkasus“ im ersten Fall fett gedruckt.
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