Tontafelarchiv

Tontafelarchiv (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Tontafelarchiv die Tontafelarchive
Genitiv des Tontafelarchivs der Tontafelarchive
Dativ dem Tontafelarchiv den Tontafelarchiven
Akkusativ das Tontafelarchiv die Tontafelarchive

Worttrennung:

Ton·ta·fel·ar·chiv, Plural: Ton·ta·fel·ar·chi·ve

Aussprache:

IPA: [ˈtoːntaːfl̩ʔaʁˌçiːf]
Hörbeispiele:  Tontafelarchiv (Info)

Bedeutungen:

[1] Geschichte, Vorderasien, Archiv, Keilschrift: antike Sammlung beschrifteter Tontafeln, meistens als Urkunden, in der Regel in Tongefäßen verwahrt

Herkunft:

Determinativkompositum aus Tontafel und Archiv

Sinnverwandte Wörter:

[1] Tontafelbibliothek

Oberbegriffe:

[1] Archiv

Beispiele:

[1] „Die Briefe sind 1906 in der Türkei im Tontafelarchiv der ehemaligen hethitischen Hauptstadt Hattusa aufgefunden worden.“[1]
[1] „Keilschrifttafeln aus der Bronzezeit lüften das Geheimnis einer alten Königsstadt: Ein Tontafelarchiv, das in der Autonomen Region Kurdistan im Irak ausgegraben wurde […], weist den Fundort als die bedeutende mesopotamische Stadt Mardaman aus.“[2]
[1] „Denn sie legten […] in Teil Beidar […] erst einen Palast, dann ein weiteres offizielles Gebäude […] und schließlich ein Tontafelarchiv frei. […] An diesem Ort […] wurden mit einem Schlag rund hundert Keilschrifttafeln aus Ton entdeckt, […].“[3]
[1] „1975 wurde [in Ebla] ein umfangreiches Tontafelarchiv entdeckt, das in einer bis dahin unbekannten westsemitischen Sprache (Eblaitisch) abgefasst ist.“[4]
[1] „In dem von deutschen Archäologen freigelegten Tontafelarchiv im Palast von Hattuscha, der Hauptstadt der Hethiter, fand sich auch ein Text, der uns heute noch anrührt, die sogenannten Pestgebete nach einer langanhaltenden Seuche.“[5]
[1] „Die Tafel des Mitannikönigs Tušratta ist durch inhaltsverwandte babylonische Diplomatenbriefe des Tontafelarchives aus El-Amarna aufgeklärt worden, […].“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

Quellen:

  1. Peter Fechner: Mythen und Religionen in neuem Licht. Die Wahrheit lässt sich finden. neobooks Self-Publishing, München 2016, ISBN 978-3-7380-5913-7, Ein trauriges Nachspiel, DNB 1113780479 (online, abgerufen am 6. November 2018)
  2. Tontafeln lüften das Geheimnis der mesopotamischen Königsstadt Mardaman. Universität Heidelberg, 22. Mai 2018, abgerufen am 6. November 2018.
  3. Joachim Fritz-Vannahme: Palast im Kranzhügel. In: Zeit Online. Nummer 25, 17. Juni 1994, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 6. November 2018).
  4. wissen.de – Lexikon „Ẹbla
  5. Gisela Graichen, Alexander Hesse: Die Bernsteinstraße. Verborgene Handelswege zwischen Ostsee und Nil. Rowohlt Digitalbuch, Reinbek 2012, ISBN 978-364-40224-1-6, Verlorenes Wissen – wiederentdeckt, DNB 1033437743 (online, abgerufen am 6. November 2018)
  6. G. Herbig: Wege und Ziele der hethitischen Sprachforschung. In: Wilhelm Streitberg, Alois Walde (Herausgeber): Indogermanisches Jahrbuch. VIII. Band, Walter de Gruyter & Co., Berlin, Leipzig 1922, Seite 4 (online auf archive.org, abgerufen am 6. November 2018)
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