Unschlitt

Unschlitt (Deutsch)

Substantiv, n, m

Singular 1Singular 2 Plural
Nominativ das Unschlittder Unschlitt die Unschlitte
Genitiv des Unschlitts
des Unschlittes
des Unschlitts
des Unschlittes
der Unschlitte
Dativ dem Unschlittdem Unschlitt den Unschlitten
Akkusativ das Unschlittden Unschlitt die Unschlitte

Anmerkung zum Genus:

Das Maskulinum wird von Grimm in Klammer und vom Österreichischen Wörterbuch ohne Wertung angegeben.

Worttrennung:

Un·schlitt, Plural: Un·schlit·te

Aussprache:

IPA: [ˈʊnʃlɪt]
Hörbeispiele:  Unschlitt (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltet: aus Wiederkäuern gewonnenes, festes Körperfett

Synonyme:

[1] Talg

Beispiele:

[1] „Da wir nun an den Ort kamen, wo das Duell ausgetragen werden sollte, hatte ich meine Muskete bereits mit zwei Kugeln geladen, frisches Zündkraut aufgerührt und den Deckel auf der Zündpfanne mit Unschlitt verschmiert, wie es vorsichtige Musketiere zu tun pflegen, wenn sie das Zündloch und Pulver auf der Pfanne im Regenwetter vor Wasser schützen wollen.“[1]
[1] „Und nahm das ganze Unschlitt, das an dem Eingeweide und das Netz an der Leber und die beiden Nieren und deren Fett, und Mosche ließ es in Dampf aufgehen auf dem Altar.“[2]
[1] „Viel gemeiner und wohlfeiler ist der Unschlitt, der aus der Frucht des so genannten Unschlittbaums bereitet wird.“[3]
[1] „Man kann den Unschlitt erst zergehen lassen, und alsdann das Oel nachschütten, und eben so verfahren, als bei der Baumölseiffe erinnert worden.“[4]
[1] „Da der Unschlitt oft auch der Herstellung von Talglichtern (Kerzen) diente, wurden die Berufe des Seifensieders und des Lichtziehers nicht selten von ein und demselben Handwerker ausgeübt.“[5]

Wortbildungen:

Unschlitthandlungsamt, Unschlittlicht

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Unschlitt
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Unschlitt
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalUnschlitt
[1] The Free Dictionary „Unschlitt
[1] Duden online „Unschlitt
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Unschlitt
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Unschlitt
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Unschlitt
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy)

Quellen:

  1. Simplicissimus, 3. Buch, 9. Kapitel
  2. Leviticus 8.16 Tanach
  3. Christoph Meiners: Betrachtungen über die Fruchtbarkeit, oder Unfruchtbarkeit, über den vormahligen und gegenwärtigen Zustand der vornehmsten Länder in Asien. Erster Band, Bohn und Compagnie, Lübeck und Leipzig 1795, Seite 145 (Zitiert nach Google Books).
  4. Lehrbegrif sämmtlicher oeconomischer und Cameralwissenschaften. Des dritten Bandes erster Theil, E. F. Schwan, Mannheim 1777, Seite 419 (Zitiert nach Google Books).
  5. Wien Geschichte Wiki: „Seifensieder“ (Stabilversion)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schlitten
Anagramme: tunlichst
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