derbröseln

derbröseln (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichderbrösele
duderbröselst
er, sie, esderbröselt
Präteritum ichderbröselte
Konjunktiv II ichderbröselte
Imperativ Singularderbrösele!
Pluralderbröselt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
derbröselt haben
Keine weiteren Formen

Alternative Schreibweisen:

bairisch: dabräsln, derbräsln

Worttrennung:

der·brö·seln, Partizip II: der·brö·selt

Aussprache:

IPA: westmittelbairisch: [dɐˈbʁɛːsl̩n]
Hörbeispiele: westmittelbairisch:  derbröseln (Info)

Bedeutungen:

[1] bairisch (jemanden/etwas derbröselt es): für jemanden oder etwas das Ende bedeuten, jemanden oder etwas zerlegt es in alle Einzelteile
[2] insbesondere: bairisch: tödlich verunglücken

Herkunft:

[1] aus der Vorsilbe der- und dem Verb bröseln.

Beispiele:

[1] „Wenn Deutschland schon hatte raus müssen, hätte es gefälligst auch die USA derbröseln müssen, wie wir in Bayern so schön sagen.“[1]
[1] „…dann kam ein Zwiefacher, "a Tanz, dass de Preißn derbröselt",…“[2]
[1] „Viel hat nicht gefehlt, und es hätte den Heimatverein Garching, der damals noch die "Isartaler" im Namen führte, schon im neunten Jahr seines Bestehens wieder derbröselt.“[3]
[1] „Jetzt kann man nur noch hoffen, dass es Glawischnig nicht auch noch derbröselt.“[4]
[2] „Zwei Pilger oder vielmehr Pilgerinnen hat's derbröselt, sowie den Fahrer.“[5]
„Zwei Pilger oder besser gesagt Pilgerinnen sind tödlich verunglückt sowie der Fahrer.“
[2] „Begegnet zum Beispiel einem Fußgänger so ein Bauwagen oder gar ein Mähdrescher, so bleibt dem Schwächeren nur der rasche Sprung über den Gartenzaun eines Anliegers und wer das nicht schafft, den kann es leicht derbröseln.[6]
[2] „Und i sog ja sowieso immer: Wenns da Deifi hobn will, dann derbröselts di aso und aso!“[7]
[2] „Dort wird gerade Blanquette de Veau mit Bohnen im Speckmantel gereicht, und beim gemütlichen Köcheln im Freundes- oder Bekanntenkreis hat’s wahrscheinlich noch keinen derbröselt.“[8]
[2] „Den hat es nämlich mit seinem Motorrad an einer Säule des Brandenburger Tors »derbröselt«, so drückt es jedenfalls der aus München stammende Chauffeur Max Zettl (Michael »Bully« Herbig) aus, den Helmut Dietl zum Baby-Nachfolger erkoren hat.“[9]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 2. Auflage. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1998, ISBN 3-88034-983-5, Seite 85 „derbröseln“
[1] Ludwig Merkle: Bayerisch auf deutsch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. F. Bruckmann, München 1983, ISBN 3-7654-1893-5, Seite 23 „dabräsln“
[1] Johann Rottmeir: Bazi, Blunzn, Breznsoizer. Volk Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86222-184-4, Seite 80 „dàbräsld“

Quellen:

  1. Claus-Dieter Wotruba: Öfter mal was Neues. In: Mittelbayerische Zeitung online. 12. Juli 2011, abgerufen am 14. Juli 2013.
  2. Trachtler meistern schwierige Anfangsjahre. In: Merkur.de. 4. April 2009, abgerufen am 11. August 2016.
  3. Claus-Dieter Wotruba: Öfter mal was Neues. In: Mittelbayerische Zeitung online. 12. Juli 2011, abgerufen am 14. Juli 2013.
  4. Martin Zips: Zerdepscht. In: sueddeutsche.de. 4. März 2018, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 4. Juli 2018).
  5. Herbert Rosendorfer: Die Kellnerin Anni. ISBN 3485009032, Seite 99
  6. Nur eine Zufahrt. In: Donaukurier online. 26. Juli 2004, abgerufen am 14. Juli 2013.
  7. Toni Lauerer: I bin's wieder. MZ-Buchverlag, ISBN 3-934863-31-0, Seite 124
  8. Heinz Gläser: Herzkasper. In: Mittelbayerische Zeitung online. 20. Januar 2016, abgerufen am 11. August 2016.
  9. Rupert Koppold: Das hat Berlin nicht verdient. In: Stuttgarter Zeitung online. 1. Februar 2012, abgerufen am 11. August 2016.
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