generisches Maskulinum

generisches Maskulinum (Deutsch)

Substantiv, n, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ generisches Maskulinumgenerische Maskulina
Genitiv generischen Maskulinumsgenerischer Maskulina
Dativ generischem Maskulinumgenerischen Maskulina
Akkusativ generisches Maskulinumgenerische Maskulina
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ das generische Maskulinumdie generischen Maskulina
Genitiv des generischen Maskulinumsder generischen Maskulina
Dativ dem generischen Maskulinumden generischen Maskulina
Akkusativ das generische Maskulinumdie generischen Maskulina
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein generisches Maskulinumkeine generischen Maskulina
Genitiv eines generischen Maskulinumskeiner generischen Maskulina
Dativ einem generischen Maskulinumkeinen generischen Maskulina
Akkusativ ein generisches Maskulinumkeine generischen Maskulina

Anmerkung:

Siehe auch die Hilfeseite „Generisches Maskulinum“

Worttrennung:

ge·ne·ri·sches Mas·ku·li·num, Plural: ge·ne·ri·sche Mas·ku·li·na

Aussprache:

IPA: [ɡeˈneːʁɪʃəs ˈmaskuliːnʊm]
Hörbeispiele:  generisches Maskulinum (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: sexusindifferente (geschlechtsneutrale) Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen[1]

Herkunft:

Wortverbindung aus der deklinierten Form des Adjektivs generisch und dem Substantiv Maskulinum

Beispiele:

[1] „In einem Leitfaden für die Formulierung von Rechtsvorschriften ist eigentlich geregelt: ‚Herkömmlich wird die grammatisch maskuline Form verallgemeinernd verwendet (generisches Maskulinum).‘“[2]
[1] „Die vorhersehbare und vermutlich auch vorhergesehene Empörungswelle seitens Union und FDP folgte ebenso rasch wie die stillschweigende Anpassung des Entwurfs an das generische Maskulinum im Kabinett.“[3]
[1] „Im Deutschen ist die Verwendung des generischen Maskulinums insbesondere bei Berufsbezeichnungen und bei Nomina Agentis seit den 1980er-Jahren zurückgegangen, aber keineswegs verschwindend.“[1]
[1] „Und immerhin sollte man zur Kenntnis nehmen, dass die Seite der Zeitung, auf der Stefanowitschs Text steht, voll von generischen Maskulina ist. Da ist die Rede vom Fortschrittsbringer, vom Kämpfer, vom Syrer, vom Vertreter des syrischen Volkes, von den Kurden, den Sunniten und so weiter und so fort. Was sollten wir bloß ohne das generische Maskulinum anfangen?“[4]
[1] „Als Sprachwissenschaftler muss es einen jedoch stutzig machen, denn schließlich fungieren auch Nachbarn, Freunde und Sünder als generische Maskulina. Dass Frauen nicht gesündigt hätten und niemandes Freunde oder Nachbarn waren, ist jedoch recht unwahrscheinlich.“[5]
[1] „Diese Arztgeschichte ist völlig ungeeignet, das generische Maskulinum zu kritisieren, dennoch führt sie viele Menschen erfolgreich hinters Licht. […] Wer diese Geschichte benutzt, um das generische Maskulinum zu stigmatisieren, betrügt sein Publikum. Dass deutsche Universitäten diesen Unfug mitmachen, ist beschämend.“[6]
[1] „Im Bemühen um eine geschlechtergerechte Sprache ist das generische Maskulinum allerdings in Verruf geraten. Es blende die Hälfte der Menschheit, nämlich die weibliche, aus, heißt es. Stattdessen werden Doppelformen wie ‹Mieterinnen und Mieter› verwendet oder neue Formen wie Genderstern (‹Mieter*innen›) und Unterstrich (‹Mieter_innen›).“[7]
[1] „Übrigens haben wir auch über 100 medizinische Doktorarbeiten aus diversen Hochschulen gesichtet, die 2022 veröffentlicht wurden. Dabei haben wir eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Alle (ja, alle) haben eine revolutionäre sprachliche Form gewählt, um wirklich alle Geschlechter zu umfassen: Das sogenannte generische Maskulinum.“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „generisches Maskulinum
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „generisches Maskulinum
[1] wissen.de – Lexikon „generisches Maskulinum
[1] Elke Hentschel (Hrsg.): Deutsche Grammatik. 1. Auflage. De Gruyter, Berlin, New York 2010, ISBN 978-3-11-018560-7, Seite 98.
[1] Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik, Der Satz. 5. Auflage. Metzler, Stuttgart, Weimar 2020, ISBN 978-3-476-05093-9, Seite 150 ff.

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Generisches Maskulinum“ (Stabilversion)
  2. Gesetz von Ministerin Lambrecht nun doch in "männlicher" Form. In: Spiegel Online. 14. Oktober 2020, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2022).
  3. Jan-Daniel Külken: Gegenderte Gesetze. In: FAZ.NET. 8. Juni 2021, ISSN 0174-4909 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2022).
  4. Peter Eisenberg: Debatte um den Gender-Stern: Finger weg vom generischen Maskulinum!. In: Der Tagesspiegel Online. 8. August 2018 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2022).
  5. Ewa Trutkowski, Helmut Weiß: Seit 1000 Jahren können Frauen auch Sünder, Richter und Freunde sein. In: Welt Online. 25. April 2022, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2022).
  6. Fabian Payr: Streit ums Gendern: Wie falsche Erzählungen die Karriere des Genderns beförderten. In: Berliner Zeitung Online. 10. Dezember 2022, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 18. Dezember 2022).
  7. Wie der Duden das männliche Geschlecht verändert. In: Zeit Online. 14. Februar 2021, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2022).
  8. Jochen Zenthöfer: Neue Stilblüten aus Dissertationen. In: FAZ.NET. 27. Februar 2023, ISSN 0174-4909 (URL, abgerufen am 28. Februar 2023).
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