inkremental

Worttrennung:

in·kre·men·tal, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ɪnkʁemɛnˈtaːl]

Hörbeispiele:  inkremental ^(Info)

Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] Mathematik: schrittweise Erhöhung einer Größe um einen bestimmten Wert

[2] Informatik: schrittweise Erhöhung einer Variablen um einen festen Betrag

[3] Informatik: Art der Datensicherung, die nur die veränderten Daten im Vergleich zur letzten Differenz- oder Gesamtsicherung auf das Sicherungsmedium schreibt

[4] Technik: schrittweise ausgeführte Messungen oder Bewegungen (z.B. Robotertechnik)

[5] Wirtschaft: schrittweise durchgeführte Analysen von Kosten, Effekten und Nutzen nach Innovationen oder neuen Maßnahmen

Herkunft:

Adjektivierung des Substantivs Inkrement, entlehnt von lateinisch incrementum ^→ la „Zuwachs“, mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -al

Synonyme:

[1] addierend, hochzählend, inkrementell, vorwärts zählend

[3] differential, differenzial, differentiell, teilweise

[4] schrittweise, stufenweise

Gegenwörter:

[1] dekremental, dekrementell, rückwärts zählend

[3] gesamt, total, vollständig

[4] gleitend, kontinuierlich

Oberbegriffe:

[1] zählend

[3, 4] methodisch

Beispiele:

[1] Die Spieler zählen abwechselnd inkremental, wobei jede durch drei teilbare Zahl durch das Wort „Fizz“ und jede durch fünf teilbare Zahl durch das Wort „Buzz“ ersetzt wird.[1]

[2] Es gibt in der Computerprogrammierung inkrementale Befehle, die die Zielvariable nur um den Wert eins erhöhen.

[3] Die inkrementale Methode der Datensicherung verkürzt die Sicherungszeiten, erhöht jedoch die Wiederherstellungszeiten.

[3] Redundante Datensicherung auf 2 physikalisch getrennten Festplatten, einem 40GB Bandlaufwerk und inkrementale Datensicherung auf einem online Server.[2]

[4] Eine inkrementale Messung liegt vor, wenn von einem Bezugspunkt aus durch Addition oder Subtraktion in Inkrementen (= kleinster Zuwachs einer veränderlichen Größe) die momentane Größe ermittelt wird, z.B. zur Winkelmessung oder Wegmessung an Werkzeugmaschinen. Dazu werden in gleichmäßigen Abständen auf einem Träger aufgebrachte Markierungen optisch oder elektrisch abgetastet.[3]

[4] Unter der inkrementalen Wegmessung versteht man ein Messgerät, das bei jeder Bewegung den (positiven oder negativen) Zuwachs des zurückgelegten Weges misst.[4]

[5] Man bezeichnet diese Differenzen als inkrementale Kosten respektive inkrementale Effekte, QALYs oder Nutzen.[5]

[5] In ihrem Windschatten konnten jedoch vom Arbeitsministerium inkrementale Reformen innerhalb der ANPE umgesetzt werden.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] eine inkrementale Datensicherung

[4] eine inkrementale Messung, Wegmessung; ein inkrementales Messgerät

[5] inkrementale Effekte, Innovationen, Kosten, Maßnahmen, Natur, Neuerungen, Nutzen, Prozesse, Reformen, Veränderungen

Wortbildungen:

Inkrementalanalyse, Inkrementalcompiler, Inkremental-CT, Inkrementaldrehgeber, Inkrementalgeber, Inkrementalkosten, Inkrementalkostenanalyse, Inkrementaltechnik, Inkrementalwinkelgeber

[1–4] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 627

[3] Europäisches Patentamt: Patent EP1653358: Inkrementale Datensicherung in Datenspeichernetzwerken, 08.06.2006

[4] siehe Quellen

Quellen: