linguistischer Determinismus

linguistischer Determinismus (Deutsch)

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ linguistischer Determinismus
Genitiv linguistischen Determinismus
Dativ linguistischem Determinismus
Akkusativ linguistischen Determinismus
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der linguistische Determinismus
Genitiv des linguistischen Determinismus
Dativ dem linguistischen Determinismus
Akkusativ den linguistischen Determinismus
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein linguistischer Determinismus
Genitiv eines linguistischen Determinismus
Dativ einem linguistischen Determinismus
Akkusativ einen linguistischen Determinismus

Worttrennung:

lin·gu·is·ti·scher De·ter·mi·nis·mus, kein Plural

Aussprache:

IPA: [lɪŋˌɡu̯ɪstɪʃɐ detɛʁmiˈnɪsmʊs]
Hörbeispiele:  linguistischer Determinismus (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Hypothese von Benjamin Lee Whorf, dass die Grammatik und der Wortschatz der Sprachen die Vorstellung der Sprachgemeinschaft von der Welt determiniert (bestimmt), so dass verschiedene Sprachgemeinschaften die Welt unterschiedlich sehen, und zwar um so verschiedener, je mehr ihre Sprachen sich unterscheiden

Synonyme:

[1] sprachlicher Determinismus

Sinnverwandte Wörter:

[1] linguistisches Relativitätsprinzip, Sapir-Whorf-Hypothese, sprachliches Relativitätsprinzip, sprachliches Weltbild

Beispiele:

[1] Linguistischer Determinismus ist die stärkste der vielen Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Sprache und Denken. Konzepte, die mit dem linguistischen Determinismus konkurrieren, sind vor allem Wilhelm von Humboldts sprachliche Weltansicht und Leo Weisgerbers sprachliches Weltbild.
[1] „Die These vom linguistischen Determinismus läßt uns erkennen: Sprache ist nicht nur ein uns verfügbares Werkzeug, sondern sie verfügt auch über uns.“[1]
[1] „Linguistischer Determinismus. Die Hypothese, daß die Sprache die Wahrnehmung, das Denken und die Erfahrung bestimmt und steuert.“[2]
[1] „Ihr Denken wird durch ihre Sprache gelenkt (linguistischer Determinismus).“[3]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Sapir-Whorf-Hypothese
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Linguistischer Determinismus“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „linguistischer Determinismus“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Hans Hörmann: Psychologie der Sprache. Zweite, überarbeitete Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1977, Seite 200. ISBN 3-540-08174-2.
  2. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1985. ISBN 3-494-02050-7. Linguistischer Determinismus als Stichwort fett gedruckt.
  3. Els Oksaar: Spracherwerb im Vorschulalter. Einführung in die Pädolinguistik. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1977, ISBN 3-17-004471-0, Seite 100.
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