trollen
trollen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | trolle | ||
du | trollst | |||
er, sie, es | trollt | |||
Präteritum | ich | trollte | ||
Konjunktiv II | ich | trollte | ||
Imperativ | Singular | troll! trolle! | ||
Plural | trollt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
getrollt | haben, sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:trollen |
Worttrennung:
- trol·len, Präteritum: troll·te, Partizip II: ge·trollt
Aussprache:
- IPA: [ˈtʁɔlən]
- Hörbeispiele: trollen (Info)
- Reime: -ɔlən
Bedeutungen:
- [1] reflexiv, Hilfsverb haben: sich (meist in eher unerfreuter Stimmung) von einem Ort entfernen, weggehen, sich wegbegeben
- [2] intransitiv, Hilfsverb sein: (in gemäßigtem Tempo) irgendwohin gehen, sich an einen bestimmten Ort begeben
- [3] intransitiv, Hilfsverb sein, Jägersprache, bezogen auf Schalenwild: sich in einer Gangart fortbewegen, bei der keine große Geschwindigkeit aufgenommen wird; traben
Herkunft:
- Dem heutigen Verb trollen geht das zu Anfang des 16. Jahrhunderts gebräuchliche spätmittelhochdeutsche trollen ‚sich mit kurzen Schritten fortbewegen, später als reflexives Verb: sich davonmachen, fortgehen‘ voraus.[1] Dieses ist möglicherweise durch Assimilation aus einem germanischen *truzlōn entstanden und wäre dann an eine mit s erweiterte Form des indoeuropäischen *dreu- anzuschließen, was seinerseits eine Erweiterung der indoeuropäischen Wurzel *der(ə)- mit den Bedeutungen ‚laufen, treten, trippeln‘ ist.[1]
Beispiele:
- [1] Nachdem Julia Gunther aufs Schärfste wegen seiner Nachlässigkeit zurechtgewiesen hatte, trollte er sich betrübt.
- [1] Troll dich, du Nichtsnutz!
- [1] Nachdem die anderen ihm zu verstehen gegeben haben, dass sie auf seine Gesellschaft keinen Wert legen, hat sich Lucas irgendwann getrollt.
- [2] Wir sind stundenlang durch die Stadt getrollt.
- [2] Die beiden trollen jetzt nach Hause.
- [3] Dort hinten trollt eine alte Ricke über die Lichtung.
Wortbildungen:
- Konversionen: Trollen, trollend
- Substantiv: Trollblume
- Verb: davontrollen
Übersetzungen
[1]
[2]
[3]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] The Free Dictionary „trollen“
- [1, 2] Duden online „trollen (entfernen)“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „trollen“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „trollen“
- [1, 3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „trollen“ auf wissen.de
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „trollen“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „trollen“, Seite 1464.
Verb
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