urslawisch

urslawisch (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
urslawisch
Alle weiteren Formen: Flexion:urslawisch

Alternative Schreibweisen:

urslavisch

Worttrennung:

ur·sla·wisch

Aussprache:

IPA: [ˈuːɐ̯ˌslaːvɪʃ]
Hörbeispiele:  urslawisch (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: sich auf die hypothetische Ursprache der slawischen Sprachen beziehend

Abkürzungen:

[1] urslaw.

Synonyme:

[1] protoslawisch

Gegenwörter:

[1] nachurslawisch, vorurslawisch

Oberbegriffe:

[1] slawisch, indoeuropäisch/indogermanisch

Beispiele:

[1] „Als Stammvater der belegten slawischen Sprachen postuliert man eine urslawische Sprache, die sehr ähnlich beschaffen ist wie das Urbaltische.“[1]
[1] „Von der Slawistik wird eine urslawische Spracheinheit gefordert, deren Ende die Auswanderungen aus einer Urheimat waren, die dann gesonderte sprachliche Entwicklungen ermöglichen.“[2]
[1] „Das Wort unterlag also seit dem 6. Jahrhundert allen urslawischen Lautwandlungen und muss daher zu dieser Zeit schon Bestandteil des urslawischen Wortschatzes gewesen sein.“[3]
[1] „Die urslawischen Wörter und Formen, wie sie um 600 n. Chr. gelautet haben, zeigen große Ähnlichkeit mit ihren etymologischen Entsprechungen im Baltischen:“[4]
[1] „Der Vergleich bestimmter in mündlicher Tradition wurzelnder einzelsprachlicher slawischer Texte bietet manchen Einblick in den Wortschatz und die Ausdrucksweise der urslawischen Rechts- und urslawischen Dichtersprache […].“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die/eine urslawische Sprache
[1] ein urslawisches Wort, eine urslawische Form

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Urslawisch
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [public] Referenz- und Zeitungskorpora (frei) „urslawisch

Quellen:

  1. William Burley Lockwood: Indogermanische Sprachwissenschaft. Eine historisch-vergleichende Untersuchung. Gunter Narr Verlag, Tübingen 1982 (übersetzt von R. Westermayr), ISBN 978-3878081616, Seite 48
  2. Helmut Schröcke: Germanen, Slawen. Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. 3. Auflage. Verlag für Ganzheitliche Forschung, 2000, ISBN 978-3922314974, Seite 60
  3. Walter Koschmal, Marek Nekula, Joachim Rogall (Herausgeber): Deutsche und Tschechen. Geschichte, Kultur, Politik. 2. Auflage. C.H.Beck, München 2003, ISBN 978-3406459542, Seite 148
  4. Georg Holzer: „Urslawisch“ (PDF; 474 kB). In Miloš Okuka (Hg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt 2002. (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 10), Seite 554.
  5. Georg Holzer: „Urslawisch“ (PDF; 474 kB). In Miloš Okuka (Hg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt 2002. (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 10), Seite 556.
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