zwischengeschlechtlich
zwischengeschlechtlich (Deutsch)
Adjektiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
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zwischengeschlechtlich | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:zwischengeschlechtlich |
Worttrennung:
- zwi·schen·ge·schlecht·lich, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA: [ˈt͡svɪʃn̩ɡəˌʃlɛçtlɪç]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] Beziehungen zwischen Personen verschiedenen Geschlechts betreffend
- [2] körperliche Geschlechtsmerkmale habend, die nicht eindeutig weiblich oder männlich sind
- [3] eine weder eindeutig männliche noch eindeutig weibliche Geschlechtsidentität habend
Synonyme:
- [2] intersexuell
- [3] nichtbinär, diversgeschlechtlich
Gegenwörter:
- [1] binnengeschlechtlich
- [3] binär
Beispiele:
- [1] „Das Fernsehen erleichtert nicht nur das zwischengeschlechtliche Suchen und Finden.“[1]
- [1] „Irgendwann aber kommt es dann doch zu einem zwischengeschlechtlichen Gedankenaustausch.“[2]
- [1] „Denn gemeinhin funktionieren die zwischenmenschlichen Beziehungen, die zwischengeschlechtlichen Annäherungen überhaupt nicht mehr.“[3]
- [1] „Diese Mechanismen, und das ist das eigentlich Schockierende an diesem Tagebuch, erinnern an die feministische Analyse zwischengeschlechtlicher Ausbeutungsverhältnisse.“[4]
- [1] „Damit wird er dem personalen Aspekt der zwischengeschlechtlichen Beziehung, welche die absolute Einmaligkeit der in der ehelichen Beziehung konkret geliebten Person zum Gegenstand hat, im Letzten nämlich gerade nicht gerecht.“[5]
- [2] „Der Begriff des Geschlechts umfasst die biologische Zuordnung des Einzelnen zu einer Geschlechtsgruppe (männlich, weiblich, zwischengeschlechtlich) und nicht seine sexuelle Ausrichtung.“[6]
- [2] „Die Geschlechtszuweisung nach der Geburt eines zwischengeschlechtlichen Kindes erfolgt allerdings vornehmlich durch Beurteilung und Klassifizierung der äußeren, sprich: der unmittelbar sichtbaren Genitalien.“[7]
- [2] „Sowohl der Hermaphroditismus verus als auch die verschiedenen Formen des Pseudohermaphroditismus werden heute mit weiteren neu beschriebenen Formen des Hermaphroditismus als zwischengeschlechtliche Entitäten unter dem Begriff ‚Intersexualität‘ subsumiert.“[8]
- [2] „Mit Intersexualität […] sind nach dem ‚Disorder of Sex Development‘ (DSD) sexuelle Differenzierungsstörungen gemeint, denen eine ganze Reihe von zwischengeschlechtlichen Diagnosen zugeordnet werden können, die in drei primäre Syndrome aufgegliedert werden können.“[9]
- [2] „Ein kleiner Teil der Menschen gilt aufgrund von genetischen, hormonellen oder organischen Ausprägungen als zwischengeschlechtlich bzw. intersexuell.“[10]
- [2] „Intersexuelle haben hingegen von allem etwas, also männliche und weibliche Merkmale. Eben kein eindeutiges Geschlecht, deshalb zwischengeschlechtlich.[11]
- [3] „Geschlechtliche Identität oder Geschlechtsidentität wird verstanden als partikuläre Identität und Teil der Gesamtidentität eines Menschen […] und als das individuelle Gefühl, einem Geschlecht anzugehören, sich selbst also als männlich, weiblich oder anders, z. B. zwischengeschlechtlich zu erleben.“[12]
- [3] „Die rechtliche Anerkennung eines zwischengeschlechtlichen Personenstandes divers durch das Bundesverfassungsgericht […] wurde leider durch den Gesetzgeber bisher nur nicht-binär identifizierten intergeschlechtlichen Menschen zugänglich gemacht.“[13]
- [3] „Auf die Frage, welche Rolle Hermaphrodismus in seinen Werken spielt (da einige seiner Figuren zwischengeschlechtlich sind), führt er aus, dass seine Figuren festgelegte Grenzen auflösen und Identitäten verschieben.“[14]
- [3] „Dies veranschaulicht der Name der sog. ›XY-Frauen‹, einer Selbsthilfegruppe von Menschen mit verschiedenen Intersexformen und zumeist einem XY-Chromosomensatz, die überwiegend in der weiblichen Geschlechtsrolle leben und sich in ihrer Geschlechtsidentität unterschiedlich erleben, teils weiblich, teils zwischengeschlechtlich, oder auch anders.“[15]
- [3] „Die wachsende Anzahl von Menschen, die sich zwischengeschlechtlich empfinden und/oder darstellen, auch in vielen Gegenwartsgesellschaften, legt eine solche Perspektive nahe.“[16]
- [3] „Die Geschlechtsidentität bezeichnet das Zugehörigkeitsempfinden zu einem Geschlecht. Dieses kann männlich sein, kann weiblich sein, aber auch beides, keins von beidem, zwischengeschlechtlich, inter, divers.“[17]
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zwischengeschlechtlich“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „zwischengeschlechtlich“
Quellen:
- Nach DWDS-Korpora, Süddeutsche Zeitung. 7. Juli 2000, abgerufen am 5. Februar 2022.
- Nach DWDS-Korpora, Süddeutsche Zeitung. 7. Dezember 2000, abgerufen am 5. Februar 2022.
- Nach DWDS-Korpora, Die Welt. 22. Juni 2004, abgerufen am 5. Februar 2022.
- Nach DWDS-Korpora, Die Zeit. 11. Juni 2003, abgerufen am 5. Februar 2022.
- Matthias Vonarburg: Der Mensch und seine Vollendung. Die Frage nach der Himmelsehe im Kontext christlicher Eschatologie. LIT, Zürich 2021 (Zitiert nach Google Books)
- Boris Hoffmann: Arbeitsrecht im öffentlichen Dienst. Individual- und Kollektivarbeitsrecht mit Übungsfällen und Praxistipps. Rehm, Heidelberg 2018 (Zitiert nach Google Books)
- Annika Peter: Zwischengeschlechtlichkeit im öffentlichen Diskurs. Eine Kritische Diskursanalyse am Beispiel des „Zwitter-Prozesses“ in den Printmedien. Diplomica, Hamburg 2015 (Zitiert nach Google Books)
- Denis Paul: Hermaphroditismus und das Verständnis von Geschlecht. Der Diskurswandel um 1900. Mabuse, Frankfurt am Main 2021 (Zitiert nach Google Books)
- Berhard Sven Anuth, Bernd Dennemarck, Stefan Ihli: Von Barmherzigkeit und Recht will ich singen. Festschrift für Andreas Weiß. Friedrich Pustet, Regensburg 2020 (Zitiert nach Google Books)
- Markus Andrä: Die Konstruktion von Männlichkeit in kindheitspädagogischen Interaktionen. Eine videographische Studie in Kindertagesstätten. Springer, Wiesbaden 2018 (Zitiert nach Google Books)
- Franz Xaver Roth: Falscher Mann. Wirtshauskrimi. Knaus, München 2013 (Zitiert nach Google Books)
- Jochen Sautermeister, Tobias Skuban: Handbuch psychiatrisches Grundwissen für die Seelsorge. Herder, Freiburg im Breisgau 2018 (Zitiert nach Google Books)
- Max Nicolai Appenroth, María do Mar Castro Varela: Trans & Care. Trans Personen zwischen Selbstsorge, Fürsorge und Versorgung. transcript, Bielefeld 2019 (Zitiert nach Google Books)
- Viktorija Ratkovic: Postmigrantische Medien. Die Magazine »biber« und »migrazine« zwischen Anpassung, Kritik und Transformation. transcript, Bielefeld 2018 (Zitiert nach Google Books)
- Aglaja Valentina Stirn, Rudolf Stark, Katharina Tabbert, Sina Wehrum-Osinsky, Silvia Oddo: Sexualität, Körper und Neurobiologie. Grundlagen und Störungsbilder im interdisziplinären Fokus. Kohlhammer, Stuttgart 2014 (Zitiert nach Google Books)
- Annette Treibel: Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. Springer, Wiesbaden 1997 (Zitiert nach Google Books)
- Gerhard Schreiber: Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften. Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven. de Gruyter, Berlin 2016 (Zitiert nach Google Books)
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