Entbindung

Entbindung (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Entbindung die Entbindungen
Genitiv der Entbindung der Entbindungen
Dativ der Entbindung den Entbindungen
Akkusativ die Entbindung die Entbindungen

Worttrennung:

Ent·bin·dung, Plural: Ent·bin·dun·gen

Aussprache:

IPA: [ɛntˈbɪndʊŋ]
Hörbeispiele:  Entbindung (Info)
Reime: -ɪndʊŋ

Bedeutungen:

[1] die Befreiung von etwas, insbesondere von einer Verpflichtung
[2] Medizin: die Geburt eines Kindes

Herkunft:

Ableitung eines Substantivs zum Stamm des Verbs entbinden mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung
am Anfang des 15. Jahrhunderts zunächst in der allgemeinen Bedeutung „Befreiung“, danach speziell im Sinne von „Absolution[1][2]; seit dem 17. Jahrhundert belegt in der Bedeutung „Geburt“; das Verb „entbinden“ wird bereits seit dem 14. Jahrhundert auch auf den Vorgang der Geburt bezogen[1][3]

Synonyme:

[1] Befreiung, Dispensierung, Enthebung, Loslösung
[2] Geburt; gehoben, veraltend: Niederkunft; fachsprachlich: Partus

Unterbegriffe:

[2] Hausentbindung, Klinikentbindung, Schnittentbindung, Zangenentbindung

Beispiele:

[1] Nach den Extravaganzen, die er sich geleistet hatte, war die Entbindung vom Amt des Schatzmeisters nur eine Frage der Zeit.
[2] Zwei Wochen nach der Entbindung war sie schon wieder topfit.
[2] „Sie hatte beschlossen, ihr nichts zu sagen, und hatte auch ihren Vater überredet, der jungen Frau die schreckliche Nachricht bis nach ihrer unmittelbar bevorstehenden Entbindung zu verheimlichen.“[4]
[2] „Ich fragte sie nach ihrem Befinden, und ob sie im Zusammenhang mit ihrer Entbindung Beschwerden habe.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Entbindung von etwas (zum Beispiel von einer Pflicht, einem Amt)

Wortbildungen:

[2] Entbindungsabteilung, Entbindungsanstalt, Entbindungsheim, Entbindungspfleger, Entbindungssaal, Entbindungsstation, Entbindungszimmer

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[2] Wikipedia-Artikel „Geburt
[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Entbindung
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Entbindung
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEntbindung
[1, 2] The Free Dictionary „Entbindung
[1, 2] Duden online „Entbindung

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „binden“, Seite 140.
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Entbindung
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 „entbinden“, Seite 246.
  4. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 414. Russische Urfassung 1867.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz Sauter), Seite 293.
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