Gau
Gau (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
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Nominativ | der Gau | die Gaue |
Genitiv | des Gaus des Gaues |
der Gaue |
Dativ | dem Gau | den Gauen |
Akkusativ | den Gau | die Gaue |
Worttrennung:
- Gau, Plural: Gaue
Aussprache:
- IPA: [ɡaʊ̯]
- Hörbeispiele: Gau (Info)
- Reime: -aʊ̯
Bedeutungen:
- [1] ursprünglich: Landschaft am Wasser
- [2] historisch bei Germanen und Kelten: Unterabteilung des Stammes
- [3] historisch im fränkischen Reich: Grafschaft des Fränkischen Reiches (die meisten waren deckungsgleich mit den alten germanischen Gauen)
- [4] historisch unter dem Nationalsozialismus: Gebietseinheit innerhalb der Gliederung der NSDAP
- [5] regionale Untergliederung eines Vereines
Herkunft:
- althochdeutsch gouwe, gouwi (deutsch: Landschaft)
- das Wort ist verwandt mit Aue, einer reich bewässerten, fruchtbaren Landschaft [Quellen fehlen]
Synonyme:
- [1] Gäu (mundartlich)
Sinnverwandte Wörter:
Unterbegriffe:
- [1] benannt nach Flüssen: Rheingau, Maingau, Jagstgau
- [1] benannt nach der Himmelsrichtung: Sundgau (= südlicher Gau)
- [1] benannt nach Städten: Breisgau (von Breisach)
- [1] weitere Vorkommen: Allgäu, Kraichgau, Oberammergau, Gau-Algesheim, Hegau, Saulgau
- [4] Reichsgau, Sudetengau, Warthegau
- [5] Schützengau, Turngau[1]
Beispiele:
- [1] Gaue sind oft nach Flüssen, Himmelsrichtungen oder auch nach alten (Römer-)Städten benannt.
- [2] „Der Gau der Germanen und Gallier ist militärisch und politisch autonom; ob auch bei königlichen Stämmen, muss dahingestellt bleiben.“[2]
- [3] „Dem Völkerschaftsverband entspricht im fränkischen Reich der Gau.“[3]
- [4] „Durch die Fusion der Gaue München und Oberbayern am 15. November 1930 erhielt der Gau, der weiterhin unter Wagners Leitung blieb, seine bis zur »Machtergreifung« gültige Gestalt.“[4]
- [5] „Durch die Neueinteilung verringerte sich die Zahl der Gaue von ehemals 29 auf 21.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Ochsenfurter Gau[6]
Wortbildungen:
- [2] Gauthing, Gauverfassung
- [3] Gaugraf
- [4] Gauleiter, Gauleitung, Gautyp
- [5] Gau-Kinderturnfest, Gau-Meisterschaft
Übersetzungen
[2] historisch bei Germanen und Kelten: Unterabteilung des Stammes
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[3]
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[4]
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[5] regionale Untergliederung eines Vereines
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Gau“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gau“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gau“
- [1] Duden online „Gau“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gau“
Quellen:
- w:Turngau
- Julius Cramer: Die Verfassungsgeschichte der Germanen und Kelten. Seite 201 (Google Books).
- Rudolph Sohm: Die altdeutsche Reichs- und Gerichtsverfassung. 1871, Seite 12 (Google Books).
- Mathias Rösch: Die Münchner NSDAP 1925–1933. R. Oldenbourg Verlag, München 2002, Seite 233 (Google Books).
- Dorothee Hochstetter: Motorisierung und "Volksgemeinschaft". R. Oldenbourg Verlag, München 2005, Seite 221 (Google Books).
- w:Ochsenfurter Gau
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