Haspe
Haspe (Deutsch)
Substantiv, f
Singular
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Plural
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Nominativ | die Haspe
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die Haspen
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Genitiv | der Haspe
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der Haspen
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Dativ | der Haspe
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den Haspen
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Akkusativ | die Haspe
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die Haspen
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Worttrennung:
- Has·pe, Plural: Has·pen
Aussprache:
- IPA: [ˈhaspə]
- Hörbeispiele:
Haspe (Info)
Bedeutungen:
- [1] Technik: Verbindung zwischen einem feststehenden und einem beweglich gebrauchten Teil
- [2] Bergbau: Haken
Herkunft:
- Haspe steht für einen Haken, Eisenhaken, Fensterhaken oder Türhaken, der mit Dorn in Holz oder Mauerwerk eingeschlagen wird und zum aufhängen von Tür- und Fensterflügeln dient, aber auch für eine Garnwinde. Man findet mittelhochdeutsch und mittelniederdeutsch haspe, mittelniederländisch haspe in der Bedeutung Garnwinde und Garnstrang, hespe in der Bedeutung Türhaken, Türangel und Garnwind, althochdeutsch haspa in der Bedeutung Strang oder ein Knäuel Garn; altenglisch hæsp, hæpse für Klammer, angelsächsisch haepse, englisch hasp für Haken, Türhaken, Fensterhaken und Spange oder Spule für Garn, Klammer und Garnwinde oder auch eiserner Riegel, altnordisch hespa für Türhaken und Wollstrang, dänisch haspe für Eisenkrampe, isländisch hespa, schwedisch hasp und haspe für Türhaken, Fensterhaken und Krampe, mittellateinisch haspa, flandrisch gaspa und holländisch ghespe. Sie können als Bildungen mit s -haltigem Suffix zu der unter -haft, haben und heben (siehe dort) angeführten Wurzel ie. *kap- fassen gestellt werden, wozu auch capsa → la: Behältnis, Kapsel, Kasten; zu capere → la nehmen, fassen, ergreifen, gehört.
- Haspe wäre danach als ‘das Erfassende’ zu verstehen. Oder man geht von einer Bedeutung ‘gekrümmter Gegenstand, Haken’ aus, vergleicht man mittelniederländisch, neulateinisch hoep für Ring, Reif, altenglisch hōp, englisch hoop für Metallring, altnordisch hōp für kleine Bucht, sowie altindisch cāpaḥ für Bogen, litauisch kabė́ti für (herunter)hängen, kãbė für Haken und Klammer, russisch skobá (скоба) für eiserne Krampe und Klammer, und verbindet diese mit nasalhaltigem griechischem skambós (σκαμβός) für krumm oder krummbeinig, litauisch kìbti (kimbù) für sich anhängen, unter Anschluß an *(s)kamb-, *(s)kemb- für krümmen oder biegen (wozu vielleicht auch Schimpf gehört, siehe dort).
- Beide Herleitungsversuche sind unbefriedigend. Daher sollte die Herkunft dieser germanischen Wortgruppe als ungeklärt angesehen werden. Vielleicht sollte man für das Germanische auf Grund der Bedeutungen ‘Haken, Klammer’ und ‘Garnwinde’ besser von zwei Wörtern ausgehen.[1][2][3]
Synonyme:
Unterbegriffe:
- [1] Türhaspe, Fensterhaspe
Beispiele:
- [1] Das Fenster hing schief in der Haspe.
- [1] Um das Quietschen und Knarren des Tores zu unterbinden, müssen die Haspen unbedingt eingefettet werden.
- [2] Haspen waren Klammern, die die »Fahrten« befestigten, also die Leitern zum Ein- und Ausfahren in ein Bergwerk.[4]
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Haspe“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Haspe“
- [*] canoo.net „Haspe“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Haspe“
- [1] Mittelhochdeutsches Wörterbuch von Benecke, Müller, Zarncke Haspe
- [1] Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch „Haspe“
- [1, 2] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Haspe“
Quellen:
- Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Haspe“.
- Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Haspe“
- vergl. Grammatisch-kritisches Woerterbuch der hochdeutschen Mundart, Seite 996
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