Haudegen

Haudegen (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Haudegen die Haudegen
Genitiv des Haudegens der Haudegen
Dativ dem Haudegen den Haudegen
Akkusativ den Haudegen die Haudegen

Worttrennung:

Hau·de·gen, Plural: Hau·de·gen

Aussprache:

IPA: [ˈhaʊ̯ˌdeːɡn̩]
Hörbeispiele:  Haudegen (Info)

Bedeutungen:

[1] im 17. Jahrhundert benutzter Degen mit zwei Schneiden zum Hauen und Schlagen
[2] übertragen von der Waffe: Soldat mit Kampferfahrungen, der sich durch seine verwegene und draufgängerische Art auszeichnet

Herkunft:

[1, 2] mit Bedeutung [1] 17./18. Jahrhundert, mit Bedeutung [2] ab 19. Jahrhundert[1]
Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs hauen und dem Substantiv Degen

Synonyme:

[2] Draufgänger, Recke

Sinnverwandte Wörter:

[2] Troupier

Oberbegriffe:

[1] Waffe, Degen

Beispiele:

[1]
[2] Mein Großvater war ein alter Haudegen.
[2] „Als ich dem Burschen den Brief zeigte und ihm seine Lüge vorwarf, erklärte er mir, er wäre so gern in das Heer eingetreten und habe geglaubt, er müsse sich dann als Haudegen aufspielen; ich möge ihm doch verzeihen, auch wegen des Märchens, daß ihm seine Mutter Geld schicken werde.“[2]
[2] „Nach der Machtübertragung setzte Hitler den Haudegen als Reichskommissar in Bayern ein, kurz darauf als Reichsleiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP.“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] alter Haudegen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Haudegen
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Haudegen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Haudegen
[2] The Free Dictionary „Haudegen
[2] Duden online „Haudegen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHaudegen

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Haudegen
  2. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band X. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 91 f.
  3. Uwe Klußmann: Rasse und Raum. In: Eva-Maria Schnurr, Frank Patalong (Herausgeber): »Deutschland, deine Kolonien«: Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit. 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022, ISBN 978-3-421-07002-9, Seite 177-187, Zitat Seite 182.
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