Indogermanisch

Indogermanisch (Deutsch)

Substantiv, n

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Indogermanisch das Indogermanische
Genitiv (des) Indogermanisch
(des) Indogermanischs
des Indogermanischen
Dativ (dem) Indogermanisch dem Indogermanischen
Akkusativ (das) Indogermanisch das Indogermanische

Anmerkung:

Die Form „das Indogermanische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Indogermanisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

In·do·ger·ma·nisch, Singular 2: das In·do·ger·ma·ni·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɪndoɡɛʁˈmaːnɪʃ]
Hörbeispiele:  Indogermanisch (Info)
Reime: -aːnɪʃ

Bedeutungen:

[1] Linguistik: eine Sprachfamilie, deren Ausbreitung in frühgeschichtlicher Zeit durch die Bezeichnung angedeutet wird: Der Sprachraum reichte von den germanischen Sprachen im Westen bis nach Indien im Osten. (Das Tocharische, das noch weiter östlich, auf dem Gebiet der heutigen VR China, gesprochen wurde, entdeckte man erst nach Prägung des Begriffs.)
[2] Linguistik: eine rekonstruierte Sprache, die als Muttersprache der germanischen, italischen, keltischen, slawischen und anderer Sprachen angesehen wird

Abkürzungen:

[1] Idg., Indogerm.; ISO 639-2/5: ine

Herkunft:

Ableitung zu indogermanisch durch Konversion

Synonyme:

[1] Indoeuropäisch, indogermanische Sprache
[2] Urindogermanisch (Uridg.), selten: Protoindoeuropäisch, Protoindogermanisch

Oberbegriffe:

[1] Sprachfamilie

Unterbegriffe:

[1] Baltisch, Germanisch, Indoiranisch, Italisch, Keltisch, Slawisch und viele andere

Beispiele:

[1] Indogermanisch ist eine der großen Sprachfamilien der Erde.
[1] „Von vielen Vorschlägen setzte sich in Deutschland, wo die neue Wissenschaft zuerst festen Fuß gefaßt hatte, einer durch, den Klaproth 1822 machte (…): er nannte die neu entdeckte Sprachgemeinschaft Indogermanisch nach den äußersten Gliedern der Kette, die sich über zwei Erdteile spannte.“[1]
[1] „All diese einst in Anatolien gesprochenen Sprachen bilden einen eigenen Zweig des Indogermanischen: das Anatolische.“[2]
[2] „Der Hauptunterschied besteht darin, dass das Goidelische den aus dem Indogermanischen stammenden Laut Q bewahrt oder zu K weiterentwickelt hat, während der Q-Laut im Britannischen zu P geworden ist.“[3]
[2] „Indogermanisch (oder Indoeuropäisch) nennt man die erschlossene gemeinsame Vorstufe der keltischen, romanischen, germanischen, slawischen, baltischen Sprachen, sowie des Griechischen, Albanischen, Persischen, des Altindischen (Sanskrit) und so weiter.“[4]
[2] „Dass es eine gemeinsame Ursprache, das Indogermanische, gegeben haben muss, lässt sich feststellen, wenn man Wörter aus diesen Sprachen miteinander vergleicht.“[5]
[2] „Über die Urheimat des Indogermanischen ist viel und wild gerätselt worden.“[6]

Wortbildungen:

Indogermanist, Indogermanistik

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Indogermanisch
[2] Duden online „Indogermanisch

Quellen:

  1. Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 345. Gesperrt gedruckt: Indogermanisch.
  2. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 81.
  3. Ulrike Peters: Kelten. Ein Schnellkurs. DuMont, Köln 2011, ISBN 978-3-8321-9319-5, Seite 61 f.
  4. Rolf Bergmann, Peter Pauly, Claudine Moulin: Alt- und Mittelhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Grammatik der älteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte. 6. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, Seite 98.
  5. Juliane von Laffert (Redaktionelle Leitung): Duden. Sprache in Bildern. Zahlen, Fakten & Kurioses aus der Welt der Wörter. Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-74887-7, Seite 97.
  6. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 50.
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