Sprachfamilie

Sprachfamilie (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Sprachfamilie die Sprachfamilien
Genitiv der Sprachfamilie der Sprachfamilien
Dativ der Sprachfamilie den Sprachfamilien
Akkusativ die Sprachfamilie die Sprachfamilien

Worttrennung:

Sprach·fa·mi·lie, Plural: Sprach·fa·mi·li·en

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaːxfaˌmiːli̯ə]
Hörbeispiele:  Sprachfamilie (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Gruppe von Sprachen, die historisch gesehen miteinander verwandt sind, da sie sich aus derselben Ursprache heraus entwickelt haben

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Stamm des Substantivs Sprache und dem Substantiv Familie

Gegenwörter:

[1] Sprachbund, Sprachtyp

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Unterbegriffe:

[1] Gebärdensprachfamilie
[1] Afrika: afroasiatische Sprache (Berbersprache, semitische Sprache), nilosaharanische Sprache, Niger-Kongo-Sprache (Bantusprache)
[1] Amerika: eskimo-aleutische Sprache, Algonkin-Sprache, uto-aztekische Sprache, Tupí-Sprache
[1] Asien: kaukasische Sprache (südkaukasische Sprache), uralische Sprache (finno-ugrische Sprache), dravidische Sprache, Altaisprache (mongolische Sprache, Turksprache)
[1] Südostasien: sino-tibetische Sprache (tibetobirmanische Sprache), Tai-Kadai-Sprache (Kam-Tai-Sprache), austroasiatische Sprache
[1] Europa-Zentralasien-Indien: indogermanische Sprache (baltische Sprache, germanische Sprache, indoiranische Sprache, romanische Sprache, slawische Sprache)
[1] Ozeanien: austronesische Sprache (malayo-polynesische Sprache, polynesische Sprache, mikronesische Sprache)
[1] Computer: Programmiersprachfamilie

Beispiele:

[1] Deutsch und Englisch gehören zur Sprachfamilie der germanischen Sprachen.
[1] „Auf diese Weise konnten sowohl Lautgesetze als auch die Beziehungen innerhalb der indoeuropäischen Sprachfamilie nachgewiesen werden.“[1]
[1] „Sprachen, die ihrer Herkunft nach miteinander verwandt sind, von denen man also annimmt, dass sie auf eine gemeinsame »Ursprache« zurückgehen, fasst man in Sprachfamilien zusammen.“[2]
[1] „Seit den 70er Jahren ist wieder ein zunehmendes Interesse an der Sprachgeschichte feststellbar, und die Zusammenarbeit von Indogermanisten und Archäologen erbringt laufend neue Erkenntnisse über die Vorgeschichte der indogermanischen Sprachfamilien.[3]
[1] „Aus den gemeinsamen Anfängen der indogermanischen Sprachfamilie, zu der auch Griechisch, Persisch oder Sanskrit gehören, hat sich im Zuge der ersten oder germanischen Lautverschiebung eine Art Urgermanisch entwickelt.“[4]
[1] „Das Germanische mit all seinen Einzelsprachen ist selbst nur einer von dreizehn Zweigen der indogermanischen Sprachfamilie.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Sprachfamilie
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachfamilie
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSprachfamilie
[1] The Free Dictionary „Sprachfamilie
[1] Duden online „Sprachfamilie

Quellen:

  1. Harro Gross: Einführung in die germanistische Linguistik. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, neu bearbeitet von Klaus Fischer. Iudicium, München 1998, Seite 191. ISBN 3-89129-240-6.
  2. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 15., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, Seite 135. ISBN 3-423-03025-9. Sprachfamilien fett gedruckt.
  3. Robert Schmitt-Brandt: Einführung in die Indogermanistik. Francke, Tübingen/Basel 1998, Seite 7. ISBN 3-7720-1746-0.
  4. Dietmar Pieper: Das Rätsel von Jastorf. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 66-75, Zitat Seite 68.
  5. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 28 f.
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