Klafter

Klafter (Deutsch)

Substantiv, m, n

Singular 1Singular 2 Plural
Nominativ der Klafterdas Klafter die Klafter
Genitiv des Klaftersdes Klafters der Klafter
Dativ dem Klafterdem Klafter den Klaftern
Akkusativ den Klafterdas Klafter die Klafter

Anmerkung zum Genus:

selten und veraltet auch f

Worttrennung:

Klaf·ter, Plural: Klaf·ter

Aussprache:

IPA: [ˈklaftɐ]
Hörbeispiele:  Klafter (Info)
Reime: -aftɐ

Bedeutungen:

[1] veraltet: regionsabhängiges Längenmaß, Länge zwischen den Fingerspitzen der ausgestreckten Arme eines Mannes (1,70–1,90 m)
[2] veraltet: regionsabhängiges Raummaß, das sich aus [1] ableitet; Stapel (Schichtholz) der Länge und Höhe eines Klafters
[3] Nautik: maritimes Tiefenmaß

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: klafter; althochdeutsch: klaftra; mit dem litauischen Verb: glébti = umarmen verwandt[1][2]

Synonyme:

[2] Rute[3]
[3] Faden

Oberbegriffe:

[1] Längenmaß
[2] Raummaß
[3] Tiefenmaß

Beispiele:

[1] „Mein Maultier stürzte, und ich fiel etliche Klafter tief hinab.“[4]
[1] „Es war ungefähr dreißig Klafter lang und zog sich wie eine Schlange durch die Straßen: die Húsabrúgv entlang, die Bringsnagøta hinunter, dann auf die Gongin, und wenn die Spitze der Landzunge erreicht war, wurde eine Leine des Netzes nach Krákusteinur hinübergerudert.“[5]
[1] „Nun kommt als kaiserlicher Abgesandter der Hofmarschall im Palaste, der sechste Hoang, um für den heiligen Felsgarten einen eigenartig gewissermaßen von hehren Wolken umgebenen, tausendfältig gestalteten Gipfel von zwei Klaftern Länge und etlichen Fuß Breite abzuholen.“[6]
[1] „In der Ausübung besagter Beschäftigung hatte er sich dermaßen zum Spezialisten entwickelt, daß ihm schon ein flüchtiger Blick von weitem, aus einigen zehn Klaftern Entfernung, genügte, um ein weibliches Wesen auf schön oder häßlich abzuschätzen.“[7]
[2] Vor allem Holz wird in Klaftern gemessen.
[2] „Die Scheune, in der das Brennholz bis zum Dach aufgestapelt war (wir verbrauchten fünfzehn bis zwanzig Klafter in einem Winter), konnte ich direkt durch die Küche erreichen, ich heizte die Öfen, wir hatten Vorräte im Haus und fanden uns damit ab, von der Welt abgeschnitten zu sein, bis der Schneepflug der Farmgemeinde durchkommen und unseren Weg freimachen würde.“[8]

Wortbildungen:

[1] Quadratklafter, Kubikklafter

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Klafter
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Klafter
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Klafter
[1–3] The Free Dictionary „Klafter
[1–3] Duden online „Klafter
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKlafter

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 408.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 491.
  3. Bob Berman: Der Komet unterm Küchentisch. Campus, 2005, Seite 84 (Zitiert nach Google Books).
  4. Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer in der Sierra Morena. Roman. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2003, Seite 196. Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847).
  5. Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 61. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.
  6. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 4, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 12. Chinesisches Original 1755.
  7. Li Yü: Jou Pu Tuan (Andachtsmatten aus Fleisch). Ein erotischer Roman aus der Ming-Zeit. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1979 (übersetzt von Franz Kuhn), ISBN 3-596-22451-9, Seite 33. Chinesisches Original 1634.
  8. Carl Zuckmayer: Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. S. Fischer, (Frankfurt/Main) 1994, ISBN 3-10-396502-8, Seite 610.
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