Kontraktion

Kontraktion (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Kontraktion die Kontraktionen
Genitiv der Kontraktion der Kontraktionen
Dativ der Kontraktion den Kontraktionen
Akkusativ die Kontraktion die Kontraktionen

Worttrennung:

Kon·trak·ti·on, Plural: Kon·trak·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [kɔntʁakˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:  Kontraktion (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Vorgang, bei dem sich ein Objekt anspannt und/oder zusammenzieht
[2] Linguistik: lautliche Zusammenziehung von zwei Wörtern zu einem ohne Veränderung der Bedeutung

Herkunft:

von lateinisch: contractio = Zusammenziehung im 19. Jahrhundert entlehnt;[1] zum Verb contrahere, aus dem Präfix con- = zusammen und dem Verb trahere = ziehen gebildet

Synonyme:

[2] Zusammenziehung, Verschmelzung

Gegenwörter:

[1] Expansion, Relaxation, Dilatation

Oberbegriffe:

[2] Wortbildung

Unterbegriffe:

[1] Längenkontraktion, Lorentzkontraktion

Beispiele:

[1] Die Kontraktion des Herzens ist spürbar.
[1] Die Kontraktion des Muskels ist sichtbar.
[2] Wörter wie "im" (aus "in+dem"), "am" (aus "an+dem"), "zur" (aus "zu+der") sind Kontraktionen.
[2] „Ein anderer Fall tritt ein bei den Kontraktionen, bei denen die Vokale zusammengezogen werden (dabei können auch dazwischenstehende Konsonanten ausfallen).“[2]
[2] „Was zeichnet Kurzdeutsch aus? Am auffälligsten und am weitesten verbreitet ist das Auslassen von Artikeln und vor allem von Kontraktionen.“[3]
[2] „Wenn wir zunächst bei den Verben bleiben, so ist es erst im 19./20. Jahrhundert durch Verkürzung, oft durch eine sogenannte Kontraktion, also eine Verschmelzung, zu Vereinfachungen des Formensystems gekommen.“[4]

Wortbildungen:

[1] Herzkontraktion, Muskelkontraktion

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kontraktion
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kontraktion
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKontraktion
[2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Kontraktion“. ISBN 3-520-45203-0.
[2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Kontraktion“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „kontrahieren“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite XXXIX. Fett gedruckt: Kontraktionen.
  3. Tobias Becker: Lass uns kurz reden. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 6, 2016, Seite 136-137, Zitat Seite 136.
  4. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19-30, Zitat Seite 20.
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