Laboe

Laboe (Deutsch)

Substantiv, n, Toponym

Singular Plural
Nominativ (das) Laboe
Genitiv (des Laboe)
(des Laboes)

Laboes
Dativ (dem) Laboe
Akkusativ (das) Laboe

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Laboe“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

La·boe, kein Plural

Aussprache:

IPA: [laˈbøː]
Hörbeispiele:  Laboe (Info)
Reime: -øː

Bedeutungen:

[1] deutsches Ostseebad in der Nähe von Kiel (Schleswig-Holstein)

Herkunft:

Im Jahr 1240 wurde Laboe als Lubodne, 1264–1289 als de Lebodene, 1286 als in Lyboden und Lybode, 1448 dann in der Formulierung tor Laboden und 1676 als Laboye.[1]
Ein Ansatz stellt Laboe zum altpolabischen *Ľubotin-, welches eine Bildung zu einem Personennamen *Ľubota mit dem possessivischen Suffix -in- sein soll.[2] Ľubotin- wird als Kurzform von Vollnamen wie Lubomir oder Luborad angesehen, welche das urslawische *ljubʺblieb‘ beinhalten.[1] Laboe wäre somit der ‚Ort des Ľubota‘.[1] Das slawische Wort für ‚Schwan‘ – im Altpolabischen *laba̧d, im Polnischen łabędź  pl, im Russischen лебедь (lebedʹ)  ru – kommt aus lautlichen Gründen als Ursprung von Laboe nicht infrage.[1] Auch eher unwahrscheinlich ist ein Ansatz, nach welchem anstatt von Ľubotin- eine Form *Ľubotyń anzunehmen sei.[3] Das Suffix -ynja ist im polabo-pomoranischen Bereich nämlich äußerst selten.[1]
Die deutsche Betonung des Ortsnamens auf der zweiten Silbe ist in der slawischen Betonung von *Ľubotin- auf der zweiten Silbe begründet.[1] Das slawische u nach dem palatalen ľ wurde im Deutschen umgelautet zu ü und dann zu i entrundet und anschließend zu a und e gesenkt.[1] Das zwischenvokalische d ging hingegen zuerst in j über und fiel schließlich aus.[1]

Oberbegriffe:

[1] Ort; Seebad

Beispiele:

[1] „Ein holländisches Küstenmotorschiff lief vor Laboe in der Kieler Förde auf Grund.“[4]

Wortbildungen:

Laboer

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Laboe
[1] Duden online „Laboe
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLaboe

Quellen:

  1. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. In: Veröffentlichungen des schleswig-holsteinischen Landesarchivs. 2., völlig veränderte und erweiterte Auflage. Band 28, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02726-X, „Laboe“, Seite 417.
  2. Ansatz von Antje Schmitz, erwähnt bei Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. In: Veröffentlichungen des schleswig-holsteinischen Landesarchivs. 2., völlig veränderte und erweiterte Auflage. Band 28, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02726-X, „Laboe“, Seite 417.
  3. Ansatz von Trautmann, erwähnt bei Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. In: Veröffentlichungen des schleswig-holsteinischen Landesarchivs. 2., völlig veränderte und erweiterte Auflage. Band 28, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02726-X, „Laboe“, Seite 417.
  4. Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: welt.de vom 07.12.2005
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