Mitteleuropa

Mitteleuropa (Deutsch)

Substantiv, n, Toponym

Singular Plural
Nominativ (das) Mitteleuropa
Genitiv (des Mitteleuropa)
(des Mitteleuropas)

Mitteleuropas
Dativ (dem) Mitteleuropa
Akkusativ (das) Mitteleuropa

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Mitteleuropa“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Mit·tel·eu·ro·pa, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈmɪtl̩ʔɔɪ̯ˌʁoːpa]
Hörbeispiele:  Mitteleuropa (Info)  Mitteleuropa (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] unscharf abgegrenzte Region, Naturraum und Kulturraum in Europa, der zwischen Westeuropa, Osteuropa, Südosteuropa, Südeuropa und Nordeuropa liegt

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem gebundenen Lexem mittel- und aus dem Substantiv Europa. Das Wort entstand 1915.[1]

Synonyme:

[1] Zentraleuropa

Gegenwörter:

[1] Nordeuropa, Osteuropa, Südeuropa, Südosteuropa, Westeuropa

Oberbegriffe:

[1] Europa

Beispiele:

[1] Mitteleuropa hat ein gemäßigtes Klima.
[1] Das durch Versailles geschaffene Machtgleichgewicht würde so lange bestehenbleiben, wie Deutschland niedergehalten werden könnte – das wußten die Mächte des östlichen Mitteleuropa 1919 und 1920 sehr wohl, und daraus erklärt sich schließlich ihre auf den ersten Blick überraschende Fügsamkeit gegenüber den Alliierten.[2]
[1] „Das war das erste Kaffeehaus Wiens und ganz Mitteleuropas.[3]
[1] „Für Undset und andere Forscher begann die Eisenzeit in Mitteleuropa mit der sogenannten Hallstatt-Kultur, benannt nach einem Ort im österreichischen Salzkammergut.“[4]
[1] „Für Reisen gen Osten wird beispielsweise Brindisi zum Hafen von Mitteleuropa.“[5]
[1] „Neben die Gebirgsbildungen tritt ein weiteres wichtiges geologisches Ereignis, das Eiszeitalter, in dem Nordeuropa mehrfach von einer mächtigen Inlandeisdecke überdeckt war, die sich bis nach England, nach Mitteleuropa und in das Osteuropäische Flachland hinein erstreckte.“[6]

Wortbildungen:

Mitteleuropäer, Mitteleuropäerin, mitteleuropäisch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Mitteleuropa
[1] Duden online „Mitteleuropa
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mitteleuropa
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMitteleuropa

Quellen:

  1. „Der deutsche Politiker Friedrich Naumann »erfand« das Wort Mitteleuropa 1915 in seinem gleichnamigen Buch, in dem er, auf eine vereinfachte Formel gebracht, den wirtschaftlichen Zusammenschluß der beiden kriegführenden Kaiserreiche forderte.“ Paul Kruntorad: Die Prager deutsche Literatur und Mitteleuropa. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 2, 1993, Seite 53-58, Zitat Seite 54.
  2. Fischer Weltgeschichte. Vollständige Studienausgabe. In: Digitale Bibliothek. 119, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89853-519-3, DNB 971881456, Band 34, Seite 46, elektronische Seite 25221 f: Das Zwanzigste Jahrhundert I. Europa 1918-1945: 2. Die Friedensschlüsse mit Österreich, Ungarn und Bulgarien.
  3. Radek Knapp: Gebrauchsanweisung für Polen. 5. Auflage. Piper, München, Zürich 2011, Seite 137. ISBN 978-3-423-492-27536-1.
  4. Dietmar Pieper: Das Rätsel von Jastorf. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 66-75, Zitat Seite 70.
  5. Markus Krajewski: Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3596167795, Seite 42.
  6. VEB Hermann Haack, Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha/Leipzig (Herausgeber): Haack Hausatlas. 3. Auflage. VEB Hermann Haack, Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha/Leipzig 1973, ISBN ohne, Seite 41
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