Mondzahl

Mondzahl (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Mondzahl die Mondzahlen
Genitiv der Mondzahl der Mondzahlen
Dativ der Mondzahl den Mondzahlen
Akkusativ die Mondzahl die Mondzahlen

Worttrennung:

Mond·zahl, Plural: Mond·zah·len

Aussprache:

IPA: [ˈmoːntˌt͡saːl]
Hörbeispiele:  Mondzahl (Info)

Bedeutungen:

[1] abwertend: Zahlenangabe, die als ganz und gar nicht nachvollziehbar, plausibel oder realistisch angesehen wird
[2] Esoterik, Numerologie: Zahl, die in Beziehung zur jeweiligen Erscheinungsform oder/und zum Lauf des Mondes der Erde steht

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Mond und Zahl

Synonyme:

[1] Phantasiezahl, Phantomzahl, Horrorzahl, Schreckenszahl

Sinnverwandte Wörter:

[1] Mondpreis

Beispiele:

[1] „Fraktionsvize Rainer Brüderle sagte, Clement habe eine ‚Mondzahl‘ in den Raum gestellt, die durch nichts zu belegen sei.“[1]
[1] „Es geht schlicht Glaubwürdigkeit verloren, wenn bei der Inzidenz aus einer 50 zunächst eine 35, dann plötzlich eine 100 und schließlich irgendeine Mondzahl wird.“[2]
[1] „Doch die Rechnung operiert natürlich mit Mondzahlen, denn wer sitzt schon 24, acht oder auch nur eine Stunde nonstop vor dem Rechner und schaut sich eine Konzertübertragung an?“[3]
[1] „Die von Kritikern des Bahnprojekts genannten 500 Millionen Euro nannte Mappus eine „Mondzahl“.[4]
[1] „Bei einer Überprüfung der Bilanz von Parmalat ist erst das wahre Ausmaß des größten europäischen Bilanzskandals deutlich geworden. Demnach haben die mittlerweile inhaftierten Manager rund 12,5 Milliarden Euro an Schulden unterschlagen und bei Gewinn und Umsatz mit Mondzahlen operiert.“[5]
[1] „Beide Seiten bringen eine Mondzahl ins Gespräch, von der sie nienieniemals abrücken wollen - und dann beginnt die Annäherung.“[6]
[2] „Das Aufleben des Sinnes für Zahlenordnung, Schauen mystischer Zahlengruppen […] schuf gestaltete Zusammenhänge, Tageszahl der Mondphasen, Zahl der Klimawechsel, deren Summe das ›Jahr‹ ist, Mondzahl eingeordnet in die Jahresphasen usw.“[7]
[2] „Die Zahl Fünfzehn ist eine Mondzahl. Sie stellt den Höhepunkt der Mondmacht dar.“[8]
[2] „Die ältere lunare Sieben zeigt sich in den Mythen um Proserpina, Medaia und Hera. Sieben Körner des Granatapfels, die Proserpina nach Ovids Schilderung in der Unterwelt pflückt, binden sie an den Hades. Als ausgesprochene Mondzahlen erscheinen Sieben und Vierzehn im Medaiamythos.“[9]
[2] „Im Schnitt von Jahreszahl und Geburtsmonat steht seine Monatszahl, die Sie am besten gleich aufschreiben. Beispiel: Ist er 1947 im Juni geboren, ist die Mondzahl 225.“[10]
[2] „Hier wurden die Zahl der Mondtage und die Zahlenwerthe des Namens des Kranken nicht addirt, sondern jede dieser Grössen wurde für sich besonders in dem Schema aufgesucht. Fand sich dabei die Mondzahl am unteren, die Namenszahl aber am oberen Ende der Vertikalen, […] so kam der betreffende Mensch zwar in Gefahr, entging ihr aber, resp. genas.“[11]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMondzahl
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mondzahl

Quellen:

  1. FAZ.Net mit Material von AFP und ddp: Kritik an Clements Vorstoß zu Ein-Euro-Jobs. In: FAZ.NET. 19. August 2004, ISSN 0174-4909 (URL, abgerufen am 4. Oktober 2021).
  2. Jens Anker: Krasses Unvermögen. In: finanznachrichten.de. 2. April 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  3. Frank Patalong: Ruckel'n'Roll. Web-Event "Life Earth". In: Spiegel Online. 9. Juli 2007, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 18. September 2021).
  4. Stuttgart 21: Gönner schließt Scheitern an Mehrkosten aus. In: FOCUS Online. 15. November 2013, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 18. September 2021).
  5. Gigantischer Bilanzbetrug: Parmalat-Schulden achtmal höher als gemeldet. In: Spiegel Online. 26. Januar 2004, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 18. September 2021).
  6. Deportivo verärgert über Bayern-Offensive. In: merkur.de. 28. Februar 2010, ISSN 2510-4179 (URL, abgerufen am 19. September 2021).
  7. Oswald Spengler; Anton Mirko Koktanek (Herausgeber): Frühzeit der Weltgeschichte. Fragmente aus dem Nachlass. Beck, München 1966, Die alten Südkulturen, Seite 262, DNB 458185663 (online bei zeno.org, abgerufen am 16. September 2021).
  8. Adventskalender am 15. Dezember. In: onlinekunst.de. Abgerufen am 19. September 2021.
  9. Werner Danckert: Tonreich und Symbolzahl in Hochkulturen und in der Primitivenwelt. In: Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft. 35, Bouvier, Bonn 1966, Seite 308, DNB 456312463. — Zitiert nach: Max Haas: Zum Verhältnis von musikalischer Propädeutik und Philosophie im Mittelalter. In: Christoph Asmuth (Herausgeber): Philosophischer Gedanke und musikalischer Klang: zum Wechselverhältnis von Musik und Philosophie. Campus Verlag, Frankfurt/Main, New York 1999, ISBN 3-593-36342-9, Seite 23, DNB 957371373 (Anmerkung 17, online auf christoph-asmuth.de, abgerufen am 16. September 2021).
  10. Mauretania Gregor: Sonne, Mond und Liebe: Der geheime Liebes-Code der Astrologie. Ullstein eBooks, 2011 (Zitiert nach Google Books)
  11. Hugo Magnus: Der Aberglauben in der Medicin. In: Hugo Magnus et al. (Herausgeber): Abhandlungen zur Geschichte der Medicin. Heft VI, J. U. Kern’s Verlag, Breslau 1903, Seite 82 (Online auf archive.org, abgerufen am 19. September 2021).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Mondpreis
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