Normgrammatik

Normgrammatik (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Normgrammatik die Normgrammatiken
Genitiv der Normgrammatik der Normgrammatiken
Dativ der Normgrammatik den Normgrammatiken
Akkusativ die Normgrammatik die Normgrammatiken

Worttrennung:

Norm·gram·ma·tik, Plural: Norm·gram·ma·ti·ken

Aussprache:

IPA: [ˈnɔʁmɡʁaˌmatɪk]
Hörbeispiele:  Normgrammatik (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Grammatik, die eine Sprache nicht nur beschreibt, sondern Normen für den korrekten Sprachgebrauch setzt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Norm und Grammatik

Synonyme:

[1] normative Grammatik, präskriptive Grammatik

Oberbegriffe:

[1] Grammatik

Beispiele:

[1] „Die überregionale Schreibsprache, für die es keine Lehrbücher oder Normgrammatiken gab, beherrschten sie nur noch unvollkommen.“[1]
[1] „Qualifikationsziele und Inhalte: Aktive und passive Sprachkompetenz (Wortschatz, Formenlehre, Syntax); Fähigkeit, Sprachrichtigkeit im Sinne der Normgrammatik zu beurteilen und der Normgrammatik entsprechende lateinische Texte zu verfassen; Fähigkeit, die Angemessenheit deutscher Übersetzungen aus dem Lateinischen zu beurteilen.“[2]
[1] „Frühe Zeugnisse für dieses vom Standpunkt der Normgrammatik aus zum Teil fehlerhafte Latein sind vor allem die Wandinschriften Pompeiis und die Freigelassenengespräche Petrons, später auch etwa die Warnungen der Grammatiker vor Sprachfehlern.“[3]
[1] „Obwohl garniert mit Neologismen, entspricht die Sprache in Form- und Satzlehre der Normgrammatik.“[4]
[1] „Im 17. und 18. Jahrhundert insgesamt war die Sprachbeobachtung an der Normgrammatik orientiert, deren Aufgabe nicht darin bestand, empirisch zu untersuchen, wie eine Sprache faktisch gebaut war oder funktionierte, sondern darin, festzulegen, wie eine Sprache — von der phonetischen Ebene über die morphologische bis zur Stilebene — sein sollte.“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1]

Quellen:

  1. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 86.
  2. Sprachkompetenz Latein IIa, Universität Hamburg Aufgerufen am 20.11.20.
  3. Wilfried Stroh: Ein unsterbliches Gespenst: Latein Aufgerufen am 20.11.20. Abkürzungen aufgelöst.
  4. Aus einem Vorlesungskommentar der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum Aufgerufen am 20.11.20.
  5. Akira Shimizu: DAS 18. JAHRHUNDERT ALS WENDEPUNKT DES SPRACHDENKENS – DER STREIT ZWISCHEN AUFKLÄRUNG UND ROMANTIK, in: Hitotsubashi Journal of Arts and Sciences 47 (2006), pp. 21-30, Zitat S. 23. Aufgerufen am 20.11.20.
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