Not kennt kein Gebot

Not kennt kein Gebot (Deutsch)

Sprichwort

Worttrennung:

Not kennt kein Ge·bot

Aussprache:

IPA: [ˈnoːt kɛnt kaɪ̯n ɡəˈboːt]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] in einer Notlage beachtet man Recht und Gesetz, übliche Normen nicht mehr

Beispiele:

[1] „In Berlin ist das Alltag. Diese Stadt verkauft sich immerzu an den Meistbietenden. Wenn einer kommt und zahlt, eine Autofirma, eine Modefirma, eine Mobilfunkfirma, dann kann er hier eigentlich alles haben, Plätze, Straßen, das Brandenburger Tor, kein Problem. Berlin ist pleite, und Not kennt kein Gebot, außer eben das höchste.“[1]
[1] „Epidemien oder andere Katastrophen werden immer schwerwiegende Grundrechtseingriffe des Staates erfordern. Aber es muss wieder klarer werden, dass der gute Zweck in einem freiheitlichen Rechtsstaat nicht jedes Mittel heiligt. ‚Not kennt kein Gebot‘, dieser Satz darf nicht Raum greifen.“[2]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Redensarten-Index „Not kennt kein Gebot
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5 „Not: Not kennt kein Gebot“, Seite 538.

Quellen:

  1. Jakob Augstein: Die Ideologie der Starken. In: Spiegel Online. 2. März 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 26. Januar 2022).
  2. Thorsten Jungholt: „Irrational, kopflos – Vertrauen in Handlungsfähigkeit des Staates ist erschüttert“. In: Welt Online. 5. Oktober 2021, ISSN 0173-8437 (Interview mit Hans-Jürgen Papier, URL, abgerufen am 26. Januar 2022).
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