Polster

Polster (Deutsch)

Substantiv, n, m

Singular 1Singular 2 Plural 1Plural 2
Nominativ das Polsterder Polster die Polsterdie Pölster
Genitiv des Polstersdes Polsters der Polsterder Pölster
Dativ dem Polsterdem Polster den Polsternden Pölstern
Akkusativ das Polsterden Polster die Polsterdie Pölster

Anmerkung zum Genus und Plural:

Das männliche Genus wird wie auch der zweite Plural in Österreich verwendet.[1]

Worttrennung:

Pols·ter, Plural 1: Pols·ter, Plural 2: Pöls·ter

Aussprache:

IPA: [ˈpɔlstɐ]
Hörbeispiele:  Polster (Info),  Polster (Info)
Reime: -ɔlstɐ

Bedeutungen:

[1] Österreich: Kissen im Bett
[2] Ausstaffierung in
[2a] Kleidungsstücken
[2b] Möbelstücken
[3] Rücklage, Spielraum, Abfederung bei Geldgeschäften
[4] allgemein eine Auflage
[5] Botanik: Wuchsform typischer Polsterpflanzen

Herkunft:

[1–5] das Wort geht über mittelhochdeutsch bolster  gmh, polster  gmh und althochdeutsch bolstar  goh auf germanisch *bulhstra- zurück. Es ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[2]

Synonyme:

[1] Kissen
[1] Österreich: Kopfpolster
[3] Puffer

Verkleinerungsformen:

[*] Pölsterchen

Unterbegriffe:

[2a] Schulterpolster
[2b] Beifahrersitzpolster, Fahrersitzpolster, Sitzpolster
[3] Finanzpolster, Geldpolster
[4] Fettpolster

Beispiele:

[1] „Helfer des Roten Kreuzes und der Caritas versorgten sie mit Lebensmitteln, Getränken, Decken und Polstern.“[3]
[1] „Sie schob einen Polster unter Auguste Schmerdas Kopf und ein Zierkissen unter ihre Beine.“[4]
[2a] Sag mal, hast du immer noch Polster in der Jacke?
[2b] Bitte keine Flecke auf das wertvolle Polster machen!
[2b] „Aus ihren Geschichten wüßten sie, daß sie die Wände und die Treppe allein gestrichen, die Polster selbst bezogen und die Bilder restauriert habe.“[5]
[2b] „Die Sprungfedern des Polsters drückten unangenehm in den Rücken.“[6]
[2b] „Ihr Vater hatte um sich einen ledernen Schlafsack und lag auf Polstern, die von Heu dufteten, was ein vornehmer Duft war an einem Frühjahrstag, wo niemand Heu besitzt.“[7]
[2b] „Auf den schäbigsten Polstern, in die schmierigsten Burnusse eingewickelt, lag ein Dutzend Araber herum, oder welch ein Volk sich sonst glücklich pries, sie losgeworden zu sein.“[8]
[3] „Wie die Statistiker belegten, hatten Paare mit Kindern nur 27 300 Euro als finanzielles Polster, während Paare ohne Kinder über 36 300 Euro verfügten.“[9]
[4] „Nach Auffassung des Berufungsgerichtes sei die Beklagte aber auch nicht verhalten gewesen, die Pfosten des Fangnetzes durch entsprechende Maßnahmen (zB durch Polster) zusätzlich zu sichern.“[10]
[5] Polster sind kennzeichnend für Polsterfluren, Trockenrasenbestände (wie dem Hochgebirgsrasen oder dem Páramo) und Nunatakkerfluren.

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] finanzielles Polster

Wortbildungen:

[1] Polsterzipfel, Polsterbezug
[2b] Polsterbank, Polstergarnitur, Polstermöbel, Polstersessel, Polstertür

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Polster
[5] Wikipedia-Artikel „Polsterpflanze
[2–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Polster
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPolster
[1–3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Polster“ auf wissen.de
[2–4] The Free Dictionary „Polster
[1–3] Duden online „Polster
[2–4] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Polster

Quellen:

  1. Duden online „Polster
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Polster
  3. Tausende Flüchtlinge in Nickelsdorf angekommen. In: KURIER.at. 10. September 2015 (URL, abgerufen am 11. September 2015).
  4. Gerhard Loibelsberger: Schönbrunner Finale. Ein Roman aus Wien im Jahr 1918. 1. Auflage. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2210-2, Seite 184 f.
  5. Lizzie Doron: Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen?. 6. Auflage. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2015, ISBN 978-3-518-45769-6, Seite 106. Hebräisches Original 1998.
  6. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 99.
  7. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 324. Isländisch 1943-1946.
  8. Anna Seghers: Transit. Roman. Süddeutsche Zeitung, München 2007, ISBN 978-3-86615-524-4, Seite 171. Zuerst 1951.
  9. 83 Prozent der Arbeitslosen haben finanzielles Polster. In: Sächsische Zeitung (sz-online.de). 4. August 2004, abgerufen am 11. September 2015.
  10. Beschluss des österreichischen OGH vom 4. Februar 1993

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Holster, polstern
Anagramme: polstre, Postler, sportel, Sportel, sportle, stolper, stolpre
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