Säckel

Säckel (Deutsch)

Substantiv, m, n

Singular 1Singular 2 Plural
Nominativ der Säckeldas Säckel die Säckel
Genitiv des Säckelsdes Säckels der Säckel
Dativ dem Säckeldem Säckel den Säckeln
Akkusativ den Säckeldas Säckel die Säckel

Worttrennung:

Sä·ckel, Plural: Sä·ckel

Aussprache:

IPA: [ˈzɛkl̩]
Hörbeispiele:  Säckel (Info)
Reime: -ɛkl̩

Bedeutungen:

[1] mitteldeutsch: kleiner Sack, Tasche, Beutel, insbesondere: Geldbeutel, Geldbörse, Hosentasche
[2] mitteldeutsch, schwäbisch-alemannisch, pfälzisch, elsässisch: Hodensack, auch äußere männliche Geschlechtsorgane
[3] mitteldeutsch, schwäbisch-alemannisch, pfälzisch: Schimpfwort für eine dumme, unerfahrene oder noch nicht erwachsene männliche Person
[4] mittel- und süddeutsch, nur Plural: lärmende Kinderschar
[5] ost- und westpreußisch, veraltend: Klingelbeutel
[6] Säckelkraut
[7] neutrum, regionale Form von: Säcklein

Herkunft:

[1–6] Frühes Lehnwort aus lat. sacculus (Beutelchen), Verkleinerungsform zu lat. saccus (Beutel, Mehlsack).
[7] Regionale Variante von Säcklein, Verkleinerungsform von Sack.

Beispiele:

[1] Die Einnahmen flossen in den Säckel der Stadt.
[1] „So trieb er es zwei Tage lang, und da Island in den Augen der Dänen nicht an Ansehen wachsen wollte trotz des großartigen Auftretens des Junkers und seines Geldes im Säckel, der bald leer war, hatte er schließlich nur noch seine Fäuste, um zu beweisen, daß die Isländer Helden und tapfere Männer waren.“[1]
[2] Die Hose kneift am Säckel
[3] Du blöder Säckel!
[5] Nach dem Gottesdienst ließ man den Säckel herumgehen.
[7] Das Männlein holte ein kleines Säckel hervor.

Wortbildungen:

Substantive: Bundessäckel, Geldsäckel, Gemeindesäckel, Glückssäckel, Hurasäckel, Obersäckel, Säckelmeister, Säckelwart, Schwabensäckel, Schafsäckel, Staatssäckel, Stadtsäckel, Steuersäckel
Verben: säckeln, versäckeln

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Säckel
[1–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Säckel m.
[1–4] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „Säckel“.
[1, 2] Elsässisches Wörterbuch „Seckel
[7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Säckel n.

Quellen:

  1. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 190 f. Isländisch 1943-1946.
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