Schrein

Schrein (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schrein die Schreine
Genitiv des Schreines
des Schreins
der Schreine
Dativ dem Schrein
dem Schreine
den Schreinen
Akkusativ den Schrein die Schreine

Worttrennung:

Schrein, Plural: Schrei·ne

Aussprache:

IPA: [ʃʁaɪ̯n]
Hörbeispiele:  Schrein (Info)
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

[1] Kernbedeutung, Religion, Kunstgeschichte: ein verschließbarer, meist kastenförmiger oder schrankähnlicher Behälter zur Aufbewahrung von kostbaren Dingen wie Reliquien oder Ähnlichem
[2] abgeleitete Bedeutung, Architektur: ein Bauwerk zur Aufbewahrung heiliger Gegenstände, besonders die japanischen Shinto-Kultstätten, die meist als schlichte Holzbauten in heiligen Bezirken realisiert sind

Herkunft:

mittelhochdeutsch „schrīn“, althochdeutsch „scrin(i)“ (hochdeutsch: der Behälter), entlehnt von lateinisch scrīnium  la, ein zylinderförmiger Behälter zur Aufbewahrung von Buchrollen, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1][2]

Unterbegriffe:

[1] Altarschrein, Reliquienschrein, Heiligenschrein, Toraschrein, Totenschrein
[2] Shinto-Schrein

Beispiele:

[1] "Schreine sind die Hauptwerke der mittelalterlichen Goldschmiedekunst."[3]
[1] „Auf dem Schrein hielten zwei Löwenfiguren, deren Mähnen mit Blattgold verziert waren, die Tafeln mit den Zehn Geboten.“[4]
[1] „Der innerste Schrein umgab den Quarzitsarkophag des Königs.“[5]
[1] „Schließlich kramte er sein Portemonnaie hervor und legte ein Bündel Scheine so behutsam auf das Waschbecken, als platziere er eine Opfergabe vor einem Schrein.“[6]
[2] Die schlichte Holzbauweise shintoistischer Schreine hat in vielfacher Hinsicht die moderne Architektur beeinflusst.
[2] In über 110000 shintoistischen Schreinen werden zu Ehren der Sonnengöttin Amaterasus Spiegel aufbewahrt.[7]
[2] „Die Schreine und Tempel sind den unterschiedlichsten Göttern gewidmet, damit jeder – Römer von jenseits der Alpen, Gallier aus dem Umland und ortsansässig gewordener Germane – seine ureigenen Gottheiten verehren konnte.“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Schrein
[2] Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Neunzehnter Band: Rut–Sch, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1992, ISBN 3-7653-1119-7, DNB 921076738, Seite 515, Artikel "Schrein", Bedeutung 2
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 2997, Eintrag „Schrein“
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schrein
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schrein
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchrein

Quellen:

  1. nach: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 2997, Eintrag „Schrein“
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schrein“, Seite 826.
  3. Wikipedia-Artikel „Schrein
  4. Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 37. Englisches Original 1991.
  5. Guido Mingels: Der Chirurg des Pharao. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 52, 2015, Seite 58-62, Zitat: Seite 61.
  6. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 15 f.
  7. nach: Günter Baumann: Meisterwerke der Architektur. 3. Auflage. Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-018525-4, Seite 37, Artikel "Shinto-Schrein Ise / Japan"; Anmerkung: Mit den Spiegeln versucht man der Lichtgöttin Amaterasus das Licht zu entlocken.
  8. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 136f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Schiern, schrien, sichern
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