Vertrauensfrau

Vertrauensfrau (Deutsch)

Substantiv, f
Singular Plural 1Plural 2
Nominativ die Vertrauensfrau die Vertrauensleutedie Vertrauensfrauen
Genitiv der Vertrauensfrau der Vertrauensleuteder Vertrauensfrauen
Dativ der Vertrauensfrau den Vertrauensleutenden Vertrauensfrauen
Akkusativ die Vertrauensfrau die Vertrauensleutedie Vertrauensfrauen

Worttrennung:

Ver·trau·ens·frau, Plural 1: Ver·trau·ens·leu·te, Plural 2: Ver·trau·ens·frau·en

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈtʁaʊ̯ənsˌfʁaʊ̯]
Hörbeispiele:  Vertrauensfrau (Info)

Bedeutungen:

[1] Gewerkschafterin, an die sich Arbeitnehmer mit Anliegen oder Beschwerden wenden können (ohne dass der Arbeitgeber die Quelle der Beschwerden erfährt)
[2] Frau, die Interessen einer Gruppe gegenüber höheren Instanzen vertritt
[3] Frau, die als besonders integer/vertrauenswürdig gilt, beispielsweise bei schwierigen/geheimen Geschäften/Verhandlungen/Vermittlungen
[4] Frau, die für einen Geheimdienst oder die Polizei Informationen über eine als gefährlich angesehenen Gruppe oder Person beschafft

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Vertrauen und Frau sowie dem Fugenelement -s

Synonyme:

[4] V-Frau

Sinnverwandte Wörter:

[4] Informantin

Männliche Wortformen:

[1–4] Vertrauensmann

Oberbegriffe:

[3] Vertrauensperson

Beispiele:

[1] „Obwohl sie jetzt Vertrauensfrau ist, bleibt ihr Verhältnis zur Gewerkschaft distanziert.“[1]
[2] „Auch Gemeinden mit weniger als 1 000 Flüchtlingen müssen einen Flüchtlingsvertrauensmann oder eine Vertrauensfrau haben. “[2]
[3] „Wenn die Vertrauensmänner zu allen Sitzungen geladen werden, warum sollen nicht auch die Vertrauensfrauen dazu geladen werden, es ist ja so oft schon ausgeführt worden, daß wir weibliche Vertrauenspersonen wählen müssen nicht nur aus Rücksicht auf unsere vereinsgesetzlichen Bestimmungen, sondern aus Rücksicht auf die eigenartige Agitation, die unter Frauen zu entfalten ist.“[3]
[4] „Petra S., eine Vertrauensfrau (V-Frau) des Landesamts für Verfassungsschutz (LfV) von Baden-Württemberg, hat die öffentliche Vernehmung ihres Verbindungsführers erzwungen.“[4]

Übersetzungen
 [1] Gewerkschafterin, an die sich Arbeitnehmer mit Anliegen oder Beschwerden wenden können
 [2] Frau, die Interessen einer Gruppe gegenüber höheren Instanzen vertritt
 [3] Frau, die als besonders integer/vertrauenswürdig gilt
 [4] Frau, die für einen Geheimdienst oder die Polizei Informationen über eine als gefährlich angesehenen Gruppe oder Person beschafft
Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Vertrauensmann (Gewerkschaft)“ (dort auch Vertrauensfrau)
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vertrauensfrau“
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Vertrauensfrau“
[1–4] Duden online „Vertrauensfrau“

Quellen:

  1. Rainer Zoll u.a.: Nicht so wie unsere Eltern!. Ein neues kulturelles Modell?. Westdeutscher Verlag, Opladen 1989 (Zitiert nach Google Books)
  2. Resi Koller: Das Flüchtlingsproblem in der Staatsverwaltung. entwickelt am Beispiel der bayerischen Flüchtlingsbetreuung. Mohr, 1949 (Zitiert nach Google Books)
  3. Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Expedition der Buchhandlung Vorwärts, 1970 (Nachdruck) (Zitiert nach Google Books)
  4. Thomas Moser: NSU-Ausschuss blamiert die Polizei. In: Kontext: Wochenzeitung. 19. Juni 2013, abgerufen am 16. Mai 2022.
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