Vorort
Vorort (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Vorort | die Vororte |
Genitiv | des Vorortes des Vororts |
der Vororte |
Dativ | dem Vorort dem Vororte |
den Vororten |
Akkusativ | den Vorort | die Vororte |
Worttrennung:
- Vor·ort, Plural: Vor·or·te
Aussprache:
- IPA: [ˈfoːɐ̯ˌʔɔʁt]
- Hörbeispiele: Vorort (Info)
Bedeutungen:
- [1] eine Siedlung der Peripherie einer Stadt
- [2] historisch: Ort, Stadt (in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Kanton) mit Vorrangstellung, etwa in der Hanse und in der Schweizerischen Eidgenossenschaft
- [3] jährlich wechselndes Leitungsgremium in Korporationsverbänden
- [4] schweizerisch: Bezeichnung für den Schweizerischen Handels- und Industrievereins (SHIV)
Herkunft:
- Determinativkompositum aus vor und Ort
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Vorstadt, schweizerisch: Vorortsgemeinde
Oberbegriffe:
- [1] Siedlung
Unterbegriffe:
- [1] Villenvorort
Beispiele:
- [1] Die Pendler in den Vororten stöhnen über den hohen Spritpreis.
- [1] „Auch in den entlegensten Vororten wurden diese Wechselstuben in den Weg gestellt.“[1]
- [1] „Er stapfte mit seinem Tornister durch die öden Vororte, durch die innere Stadt und kam auf den Hauptbahnhof.“[2]
- [1] „In diesen Vororten ist eine Ahnung von der Lebensqualität erhalten geblieben, die das alte Dresden kennzeichnete.“[3]
- [1] „Janies Cleverness bestand darin, dass sie, als sie in den Vorort kam, erkannte, wozu die Vororte da waren.“[4]
- [2] „Als Vorort wurde bis 1798 jener eidgenössische Ort bezeichnet, der zur eidgenössischen Tagsatzung einlud und bei den Verhandlungen den Vorsitz hielt. Bis ins ausgehende 15. Jahrhundert beriefen Zürich und Luzern am häufigsten Sitzungen ein. Dass sich schliesslich Zürich als Vorort der gesamten Eidgenossenschaft durchsetzte, hing von mindestens zwei Faktoren ab [und so weiter].“[5]
- [2] „Der Vorort der schweizerischen Eidgenossenschaft erklärt in Folge der zwischen der Königlich-bayerischen Staatsregierung und den nachgenannten Schweizer Kantonen Zürich, Bern, Luzern, Unterwalden, Freiburg, Solothurn, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin, Waadt, Wallis, Neuenburg und Genf, sowie Appenzell Ausser-Rhoden getroffenen Übereinkunft: [Es folgt die »Erklärung«].“[6]
- [3]
- [4] „Der Schweizerische Handels- und Industrieverein (SHIV), genannt Vorort, seit 2000 mit der Gesellschaft zur Förderung der schweizerischen Wirtschaft zum Verband Economiesuisse zusammengeschlossen, ist der älteste der vier grossen Schweizer Wirtschaftsverbände (Schweizerischer Gewerbeverband, Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Schweizerischer Bauernverband).“[7]
Wortbildungen:
- Vorortbahn, Vororthaus, Vorortzug
Übersetzungen
[1] eine Siedlung der Peripherie einer Stadt
|
[2]
[3] jährlich wechselndes Leitungsgremium in Korporationsverbänden
[4]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Vorort“
- [2, 3] Wikipedia-Artikel „Vorort (Vorsitz)“
- [4] Wikipedia-Artikel „Economiesuisse“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Vorort“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vorort“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Vorort“
- [1] The Free Dictionary „Vorort“
Quellen:
- Egon Erwin Kisch: Die Verarmung und Bereicherung der Berliner Straßen. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 51-54, Zitat Seite 53. Datiert 1923.
- Hans Herbert Grimm: Schlump. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04609-0, Seite 245. Erstauflage 1928.
- Heinz Czechowski: Von Totenstuben und Schwibbögen. Spaziergang auf historischen Friedhöfen in Dresden. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 1, 1992, Seite 27-35, Zitat Seite 28.
- Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004 (übersetzt von Dirk van Gunsteren), ISBN 3-499-23650-8, Seite 60. Englisches Original 2001.
- Martin Körner: Vorort. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. Juli 2013, abgerufen am 10. Mai 2022.
- Übereinkunft zwischen schweizerischen Kantonen und dem Königreich Bayern über gleichmässige Behandlung der gegenseitigen Staatsangehörigen in Konkursfällen. In: Systematische Gesetzessammlung des Kantons Freiburg. 11. Mai 1834 und 27. Juni 1834, abgerufen am 10. Mai 2022.
- Daniel Nerlich, Philipp Hofstetter: Schweizerischer Handels- und Industrieverein (SHIV). Vorort. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 9. April 2020, abgerufen am 10. Mai 2022.
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