Wüstling
Wüstling (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Wüstling | die Wüstlinge |
Genitiv | des Wüstlings | der Wüstlinge |
Dativ | dem Wüstling | den Wüstlingen |
Akkusativ | den Wüstling | die Wüstlinge |
Worttrennung:
- Wüst·ling, Plural: Wüst·lin·ge
Aussprache:
- IPA: [ˈvyːstlɪŋ]
- Hörbeispiele: Wüstling (Info)
Bedeutungen:
- [1] abwertend: Mensch mit sexuell ausschweifendem Lebenswandel
- [2] abwertend: rücksichtsloser, zu Gewalt neigender Mensch
Herkunft:
- Ableitung von wüst mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ling
- Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.[1]
Synonyme:
- [1] Roué
Sinnverwandte Wörter:
Oberbegriffe:
- [1, 2] Person
Beispiele:
- [1] „Den Auslassungen des Postmeisters von Bodendorf nach hatten sich die Gardelegener jedenfalls vor Lachen gebogen, als die Unschuld vom Lande dem städtischen Gieregauch ein Schnippchen nach dem andern schlug, und hatten vom Parkett her gute Ratschläge erteilt, wie mit dem Wüstling umzugehen sei, der es auf eine der ihren abgesehen habe der schnöden Wollust wegen.“[2]
- [1] „Man lobte meine Bescheidenheit, weil ich keinen einzigen Kirchenvater zitiert hatte, die ich bei meiner Jugend gar nicht kennen konnte, und die Frauen fanden es bewundernswert, daß kein anderes lateinisches Zitat darin vorkam als der Text des Horaz, der zwar ein großer Wüstling gewesen sei, aber dennoch sehr kluge Sachen gesagt habe.“[3]
- [2] „Kutusow war ein Verräter, und Fürst Wassilij sagte während der visites de condoléance, die man ihm anlässlich des Todes seiner Tochter machte, von Kutusow, den er doch früher so sehr gerühmt hatte, von diesem blinden, greisen Wüstling habe sich auch nichts anderes erwarten lassen.“[4]
Übersetzungen
[1] abwertend: Mensch mit sexuell ausschweifendem Lebenswandel
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wüstling“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Wüstling“
- [1, 2] The Free Dictionary „Wüstling“
- [1, (2)] Duden online „Wüstling“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „wüst“.
- Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 410.
- Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 147 f.
- Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1220. Russische Urfassung 1867.
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