fieseln

fieseln (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichfiesel
fiesele
fiesle
dufieselst
er, sie, esfieselt
Präteritum ichfieselte
Konjunktiv II ichfieselte
Imperativ Singularfiesel!
fiesele!
fiesle!
Pluralfieselt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gefieselt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:fieseln

Worttrennung:

fie·seln, Präteritum: fie·sel·te, Partizip II: ge·fie·selt

Aussprache:

IPA: [ˈfiːzl̩n], bairisch: [ˈfiːsl̩n]
Hörbeispiele:  fieseln (Info)
Reime: -iːzl̩n

Bedeutungen:

[1] intransitiv, transitiv, bairisch umgangssprachlich: winzige Teile mit den Zähnen, mit den Fingern oder einem filigranen Werkzeug in mühsamer Kleinarbeit aussortieren, ablösen, entfernen

Sinnverwandte Wörter:

[1] friemeln, pfriemeln, pulen

Beispiele:

[1] „Denn fragt man die Stadträte nach ihrem Fleischkonsum, sagt zwar so gut wie jeder, dass er auf artgerechte Erzeugung achte. […] Und auf der Wiesn fieseln auch die meisten von ihnen am Hendl aus der Massenzucht.“[1]
[1] „Tauben seien damals wie heute eine Delikatesse gewesen, die sich auch einfache Bürger leisten konnten. ‚Taubenbrust ist schon was Feines und am Rest konnte man gut fieseln‘, weiß der Feinschmecker.“[2]
[1] „Man robbt auf Knien Zentimeter für Zentimeter voran und sucht die Nadel im Heuhaufen. Wenn da in einem Areal gekämpft oder gelagert wurde, kann man sich vorstellen, wie viel Metall allein von einer rostigen Konservenbüchse dageblieben ist. Und das alles so aus dem Boden zu fieseln, da kommt man sich nicht sehr heldenhaft vor.“[3]
[1] „Eine Art Zahnradsystem am Greifarm befördert die abgeerntete Pflanze auf die Ladefläche. Das alles geht mit rasender Geschwindigkeit vor sich – bis die Zahnräder plötzlich blockieren. Gerhard Dietrich flucht, klettert auf den Anhänger und fieselt Blätter und Strunkfetzen aus dem Gerät.“[4]

Wortbildungen:

Substantive: Fieselarbeit, Fieselei
Verben: abfieseln, auffieseln, auseinanderfieseln, herausfieseln

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fieseln
[1] Duden online „fieseln
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „fieseln“, Seite 241.

Quellen:

  1. Andreas Glas: Gewissensbissen für die Stadt. In: sueddeutsche.de. 4. November 2014, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 28. März 2020).
  2. Antonie Biederer: Luftschloss erinnert an Taubenzucht. 25. August 2016, abgerufen am 28. März 2020.
  3. „Man könnte völlig banal verstümmelt werden“. In: Der Standard digital. Seite 2006 (Interview mit Vera Bohle, URL, abgerufen am 28. März 2020).
  4. Wolfgang Höbel: Das grüne Gold. In: Zeit Online. Nummer 37/1993, 10. September 1993, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 28. März 2020).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: fisseln, wieseln, Wieseln
Anagramme: fliesen, Fliesen, selfien
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