synthetischer Sprachbau
synthetischer Sprachbau (Deutsch)
Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination
starke Deklination ohne Artikel | ||
Singular | Plural | |
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Nominativ | synthetischer Sprachbau | — |
Genitiv | synthetischen Sprachbaues synthetischen Sprachbaus | — |
Dativ | synthetischem Sprachbau | — |
Akkusativ | synthetischen Sprachbau | — |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | der synthetische Sprachbau | — |
Genitiv | des synthetischen Sprachbaues des synthetischen Sprachbaus | — |
Dativ | dem synthetischen Sprachbau | — |
Akkusativ | den synthetischen Sprachbau | — |
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …) | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | ein synthetischer Sprachbau | — |
Genitiv | eines synthetischen Sprachbaues eines synthetischen Sprachbaus | — |
Dativ | einem synthetischen Sprachbau | — |
Akkusativ | einen synthetischen Sprachbau | — |
Worttrennung:
- syn·the·ti·scher Sprach·bau, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [zʏnˌteːtɪʃɐ ˈʃpʁaːxˌbaʊ̯]
- Hörbeispiele: synthetischer Sprachbau (Info)
Bedeutungen:
- [1] Linguistik: Bezeichnung für die Struktur der Grammatik einer Sprache, die grammatische Beziehungen zwischen den Wörtern im Satz durch Flexionsendungen ausdrückt (und nicht durch eigene grammatische Wörter oder andere Mittel)
Sinnverwandte Wörter:
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] „In unseren ältesten Texten finden sich noch Spuren des synthetischen Sprachbaus, weil hier wie im Lateinischen durch variable Wortendungen die grammatische Funktion eines Wortes gekennzeichnet werden konnte.“[1]
- [1] „Der wesentliche Grund für diese Beobachtung ist sprachstruktureller Art: Im Unterschied zu den (west)europäischen Sprachen weist das klassische Latein einen vergleichsweise synthetischen Sprachbau auf.“[2]
- [1] „Im Rahmen der sprachtypologischen Entwicklung vom synthetischen (flektierenden) zum analytischen Sprachbau werden Flexionsformen mehr und mehr durch Verbgefüge mit Hilfs- und Modalverben ersetzt (Tempus, Modus, Passiv, Aktionarten), die im Mittelhochdeutschen auch dreigliedrig, im Neuhochdeutschen auch viergliedrig möglich sind (…).“[3]
- [1] „Unsere Aufgabe wird es sein, diese Entwicklung vom synthetischen zum mehr analytischen Sprachbau zu verfolgen, um unter diesem historischen Blickwinkel die Eigenart unseres heutigen Deutsch ein wenig besser zu verstehen.“[4]
Übersetzungen
[1]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „synthetischer Sprachbau“
- [1] Universal-Lexikon 2012 auf deacademic.com: „synthetischer Sprachbau“
- [1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „synthetischer Sprachbau“. ISBN 3-494-02050-7.
Quellen:
- Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19–30, Zitat Seite 24.
- Mechthild Habermann: Das gemeinsame Erbe: Latein als Vorbild der Kürze in europäischen Sprachen. In: Jochen A. Bär, Thorsten Roelcke & Anja Steinhauer (Hrsg.): Sprachliche Kürze. Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte. de Gruyter, Berlin/New York 2007, Seiten 292–309. ISBN 978-3-11-017542-4. Zitat: Seite 292.
- Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band I: Einführung, Grundbegriffe, 14. bis 16. Jahrhundert. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016487-7, Seite 89. Abkürzungen aufgelöst.
- Peter Chr. Kern, Herta Zutt: Geschichte des deutschen Flexionssystems. Niemeyer, Tübingen 1977, ISBN 3-484-25026-7, Seite 2.
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