wachhalten

wachhalten (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichhalte wach
duhältst wach
er, sie, eshält wach
Präteritum ichhielt wach
Konjunktiv II ichhielte wach
Imperativ Singularhalte wach!
Pluralhaltet wach!
PerfektPartizip IIHilfsverb
wachgehalten haben
Alle weiteren Formen: Flexion:wachhalten

Worttrennung:

wach·hal·ten, Präteritum: hielt wach, Partizip II: wach·ge·hal·ten

Aussprache:

IPA: [ˈvaxˌhaltn̩]
Hörbeispiele:  wachhalten (Info)

Bedeutungen:

[1] dafür sorgen, dass man sich an etwas/jemanden weiter erinnert

Herkunft:

Zusammensetzung aus dem Adjektiv wach und dem Verb halten

Synonyme:

[1] lebendig halten

Sinnverwandte Wörter:

[1] aufrechterhalten, bewahren, wahren

Beispiele:

[1] Indem ich in die Fotoalben meiner Eltern gucke, halte ich für mich die Erinnerung an sie wach.
[1] „Von den 3,5 Millionen polnischer Juden starben über 90 Prozent im Holocaust. […] Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau will diese Erinnerung wachhalten.[1]
[1] „Yad Vashem, so die Kuratorin, sei für die Familien der Ort, an dem die Erinnerung an ihre Verwandten wachgehalten werde - für immer.“[2]
[1] [Nürnberger Prozesse:] „Auch außerhalb der Justiz wird Deutschland weiterhin die Erinnerung an die Gräueltaten von damals wachhalten - vor allem in Zeiten, in denen Antisemitismus und Rechtsextremismus in Europa erneut erstarken.“[3]
[1] „Heute ist Welt-AIDS-Tag. Auf Initiative der Vereinten Nationen soll dieser Tag seit 1988 das Bewusstsein für eine weltweite Epidemie wachhalten, die heute zwar nicht mehr tödlich ist, aber immer noch mit Vorurteilen und Ausgrenzung einhergeht.“[4]
[1] „Der 9. November - ein besserer Feiertag? Wer die Erinnerung an die beiden Diktaturen auf deutschem Boden wachhalten will, muss dieses Datum ins Kalkül ziehen.“[5]
[1] [Inthronisierung des japanische Kaisers Naruhito 2019:] „Wie sein Vater dürfte er auch die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wachhalten und weiter das Gewissen der Nation verkörpern.“[6]
[1] [Beten im Streaming während der Coronapandemie:] „Die Klöster wollen einfach ganz bewusst dieses spirituelle Angebot wachhalten, die Teilhabe ermöglichen.“[7]
[1] „In der Corona-Zeit sind keine großen Pilgerströme möglich, es sind viele einzelne Gläubige, die die Tradition wachhalten und vor der mit Gold- und Silberblech beschlagenen Marienstatue um Hilfe für ihr Leben bitten.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: das Gedenken / Interesse an etwas wachhalten, die Erinnerung an jemanden/etwas wachhalten

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wachhalten
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwachhalten
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „wachhalten
[1] Duden online „wachhalten
[1] wissen.de – Wörterbuch „wachhalten

Quellen:

  1. Monika Sieradzka: Erster Auschwitz-Transport – Bevor Auschwitz zur Holocaust-Fabrik wurde. In: Deutsche Welle. 14. Juni 2020 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
  2. Sarah Judith Hofmann: Online-Ausstellung – "Lebt wohl": Letzte Briefe von Holocaust-Opfern. In: Deutsche Welle. 26. Januar 2018 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
  3. Ben Knight: Nationalsozialismus – Nürnberger Prozesse: Die Konfrontation mit NS-Verbrechen. In: Deutsche Welle. 20. November 2020 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
  4. Zum Welt-AIDS-Tag – Leben mit dem Virus. In: Bayerischer Rundfunk. 1. Dezember 2020 (Text und Video, Dauer 02:39 mm:ss, online abrufbar nur bis 01.12.2021 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 12. März 2021).
  5. Jürgen P. Lang: Mehr "Emokratie" wagen – Brauchen wir den 3. Oktober?. In: Bayerischer Rundfunk. 2. Oktober 2016 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
  6. Japan – Zehntausende Japaner feiern Thronbesteigung von Kaiser Naruhito. In: Deutsche Welle. 9. November 2019 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
  7. Christoph Strack: Religion – Klöster und Corona: Beten im Livestream. In: Deutsche Welle. 2. August 2020 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
  8. Katholischer Gottesdienst aus Wietmarschen. In: Norddeutscher Rundfunk. 14. März 2021 (URL, abgerufen am 12. März 2021).
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