Œuvre

Œuvre (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural 1Plural 2
Nominativ das Œuvre die Œuvresdie Œuvren
Genitiv des Œuvre
des Œuvres
der Œuvresder Œuvren
Dativ dem Œuvre den Œuvresden Œuvren
Akkusativ das Œuvre die Œuvresdie Œuvren

Anmerkung:

Mitunter findet sich auch die maschinenschriftliche Form Oeuvre.

Worttrennung:

Œu·v·re, Plural: Œu·v·res

Aussprache:

IPA: [ˈøːvʁə],[1][2][3][4] [ˈœːvʁə];[2][3] seltener auch: [ˈøːvɐ][4]
Hörbeispiele: ,  Œuvre (Info),
Reime: -øːvʁə, -øːvɐ

Bedeutungen:

[1] gehoben, bildungssprachlich: Gesamtheit aller Einzelwerke eines Künstlers
[2] gehoben, bildungssprachlich selten: Einzelwerk eines Künstlers

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung des gleichbedeutend französischen œuvre  fr,[5] das seinerseits auf lateinisches opera  laArbeit; (erarbeitetes) Werk; Mühe‘ zurückgeht.[6][7] Es ist im Deutschen ab dem Ende des 17. Jahrhunderts zunächst als Teil von Eigennamen,[8] seit dem Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert dann eigenständig in den hier angegebenen Bedeutungen belegt.[5]

Synonyme:

[1] Gesamtwerk, Lebenswerk
[2] Opus, Werk

Oberbegriffe:

[1] Leistung, Schaffen
[2] Kreation, Schöpfung

Beispiele:

[1] Die Ausstellung umfasst nahezu das ganze Œuvre des Skulpteurs.
[1] „Der implizite Einfluß von Mathematik auf das Œuvre ist jedoch beachtlich;[…].“[9]
[1] „Geplant war auch eine Publikation zum Œuvre des Autors und zu seinen Beziehungen zur Geburtsstadt.“[10]
[1] „Betrachtet man die Œuvren von Andrea Sonders zeitweiligen Weggefährten, lässt sich – trotz krasser Gegensätzlichkeit dieser Künstler in Herangehensweise und künstlerischem Ausdruck – die oftmals ortsbezogene Arbeit als Gemeinsamkeit herauskristallisieren.“[11]
[1] „Da beider Werke durch ‚thematische und räumliche Geschlossenheit gekennzeichnet‘ seien, meint der Autor zuversichtlich, dass eine ‚konzentrierte Untersuchung‘ jeweils nur ‚eines einzigen Textes‘ bereits Aufschluss über die ‚polare Spannung‘ von ‚mythenreicher Vorstellungswelt‘ und ‚ererbtem Alptraum‘ in den gesamten Œuvren der AutorInnen [sic] geben können.“[12]
[1] „In den Œuvren von beiden spielt das Selbstporträt eine wichtige Rolle; daran lässt sich sicher einiges festmachen.“[13]
[1] „In der Galerie Knoell kann man nun Werke der beiden Maler nebeneinander sehen. Und ist verblüfft, welche Ähnlichkeiten sich in den so verschiedenen Œuvren offenbaren.“[14]
[1] „Was mir trotzdem hoffentlich gelungen ist, ist aufzuzeigen, welche Ähnlichkeiten und Unterschiede es bei ganz wichtigen thematischen Feldern zwischen den Œuvren Russ Meyers und John Waters’ gibt, nämlich bei den – hier sehr allgemein genannten – Feldern ‚Sex‘, ‚Vergewaltigung‘ und ‚Gewalt‘.“[15]
[2] „Wenn die Offenbacher Illustrierte Die Bunte vergeblich bei Bundespräsident Scheel antichambriert, er möge sich doch bitte vor ausgewählten Œuvres impressionistischer Kunst ablichten lassen, und diese Farbphotos dann doch in dem Blatt erscheinen, so ist das Herrn Müllers Werk.“[16]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Gesamtwerk
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Œuvre
[1] The Free Dictionary „Œuvre
[1] Duden online „Œuvre
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Œuvre“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Œuvre“ auf wissen.de
[1, 2] wissen.de – Lexikon „Œuvre
[1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Œuvre
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalŒuvre
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Œuvre«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Œuvre«, Seite 730.
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Œuvren

Quellen:

  1. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Œuvre«, Seite 644.
  2. Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Stichwort »Œuvre«, Seite 787.
  3. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Œuvre«, Seite 730.
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Œuvre«.
  5. Rudolf Telling: Französisch im deutschen Wortschatz. Lehn- und Fremdwörter aus acht Jahrhunderten. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-06-521804-6, Stichwort »Œuvre«.
  6. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Œuvre«.
    Duden online „Œuvre
  7. Wahrig Herkunftswörterbuch „Œuvre“ auf wissen.de
  8. Vergleiche Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dtaxl] Historische Korpora (1465–1998) „Œuvre, Oeuvre
  9. Knut Radbruch: Mathematik in den Geisteswissenschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-33552-0, Seite 54.
  10. Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016 (Originaltitel: Heretyk z familoka, übersetzt von Paulina Schulz aus dem Polnischen sowie für die deutsche Ausgabe ergänzt), ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 230 (polnische Originalausgabe 2015).
  11. Andrea Sonder. editionZ, Oktober 2014, abgerufen am 22. August 2022.
  12. Rolf Löchel: Mythen, Alpträume und sterbende Frauen. In: Literaturkritik. März 2002, abgerufen am 22. August 2022.
  13. Peter Pakesch: Zu Maria Lassnig und Martin Kippenberger oder wie sich zwei Epochen, zwei Werkkomplexe, aufeinander zu bewegen. In: Martin Kippenberger – Maria Lassnig – Body Check. Snoeck, 2018, Seite 55, abgerufen am 22. August 2022.
  14. Karen N. Gerig: Die Galerie Knoell expandiert. In: TagesWoche. 20. März 2015, abgerufen am 22. August 2022.
  15. Roberto Ponce Cordero: Sex, Gewalt und Trash – Russ Meyer und John Waters – zwei amerikanische Autoren im Vergleich. 29. Mai 2017, abgerufen am 22. August 2022.
  16. Manfred Kohnke: Er brachte Scheel zum Singen. Ohne Friedrich Karl Müller wäre auch Genscher nur halb so gut. In: DIE ZEIT. Nummer 49, 28. November 1975, ISSN 0044-2070, Seite 42 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 31. Januar 2022).
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