Entlehnung

Entlehnung (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Entlehnung die Entlehnungen
Genitiv der Entlehnung der Entlehnungen
Dativ der Entlehnung den Entlehnungen
Akkusativ die Entlehnung die Entlehnungen

Worttrennung:

Ent·leh·nung, Plural: Ent·leh·nun·gen

Aussprache:

IPA: [ɛntˈleːnʊŋ]
Hörbeispiele:  Entlehnung (Info)
Reime: -eːnʊŋ

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Oberbegriff für alle Arten von Übernahmen sprachlicher Phänomene (Einheiten der verschiedenen Sprachebenen, grammatische Konstruktionen) von einer Sprache in eine andere

Herkunft:

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs entlehnen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Synonyme:

[1] Transferenz

Sinnverwandte Wörter:

[1] Lehnwort, Übernahme, Xenismus

Gegenwörter:

[1] Erbwort

Unterbegriffe:

[1] Direktentlehnung, Fremdwort, Lehnbedeutung, Lehnbildung, Lehnformung, Lehnprägung, Lehnschöpfung, Lehnsyntax, Lehnübersetzung, Lehnübertragung, Lehnwort, Mehrfachentlehnung, Pseudoentlehnung/Pseudo-Entlehnung, Rückentlehnung, Scheinentlehnung
[1] Anglismus/Anglizismus, Arabismus, Gallizismus, Germanismus, Gräzismus, Hebraismus, Hispanismus, Hungarismus, Italianismus, Japanismus, Jiddismus, Katalanismus, Latinismus, Niederlandismus, Polonismus, Romanismus, Russismus/Russizismus, Serbismus, Sinismus, Slavismus/Slawismus und viele andere mehr

Beispiele:

[1] Entlehnungen können in vielen Bereichen einer Sprache stattfinden.
[1] „Ein großer Bereich der Gewinnung neuer Wörter besteht dann schließlich in der Entlehnung aus anderen Sprachen.“[1]
[1] „Bei der Erwähnung von Entlehnungen wird zuerst an das Fremdwort gedacht.“[2]
[1] „Zur Überprüfung der Hypothese, daß das Piotrowski-Gesetz auch für Entlehnungen gilt, benutzen wir die Wortentlehnungen des Ungarischen aus dem Lateinischen, aus dem Deutschen und aus den slawischen Sprachen und die Übernahme von Arabismen in die persische Prosa.“[3]
[1] „Was nicht zutrifft, ist, dass sich die GfdS mit der Frage der Entlehnungen aus anderen Sprachen nicht beschäftigt (wenn auch nicht unter dem ebenso emotional aufgeladenen Stigmawort »Denglisch«).“[4]
[1] „Im Falle der Entlehnungen aus dem Deutsch der Juden lässt sich das durch den Vergleich von Wortlisten recht gut illustrieren.“[5]

Wortbildungen:

Entlehnungsgebiet, Entlehnungsgeschichte

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Entlehnung
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Entlehnung
[1] Duden online „Entlehnung
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEntlehnung
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Entlehnung
[1] wissen.de „Entlehnung

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XXVII. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Entlehnung.
  2. Karl-Ernst Sommerfeldt (Hrsg.): Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, Seite 160. ISBN 3-323-00169-9. Gesperrt gedruckt: Fremdwort.
  3. Erzsébet Beöthy, Gabriel Altmann: Das Piotrowski-Gesetz und der Lehnwortschatz. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft, Band 1, 1982, Heft 2, Seite 171–178, Zitat Seite 173.
  4. Armin Burkhardt: Die „Anglizismen-Frage“ aus der Sicht der GfdS. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 38–42, Zitat Seite 38. GfdS: Gesellschaft für deutsche Sprache.
  5. Heinz H. Menge: Jiddisch im Ruhrdeutschen. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 111–122, Zitat Seite 111.
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