Übernahme

Übernahme (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Übernahme die Übernahmen
Genitiv der Übernahme der Übernahmen
Dativ der Übernahme den Übernahmen
Akkusativ die Übernahme die Übernahmen

Worttrennung:

Über·nah·me, Plural: Über·nah·men

Aussprache:

IPA: [ˈyːbɐˌnaːmə]
Hörbeispiele:  Übernahme (Info)

Bedeutungen:

[1] Besitzergreifung, Fortführung einer Verwaltung
[2] Verwendung eines fremden Gedankens oder Themas
[3] Annahme einer Verpflichtung oder Aufgabe

Abkürzungen:

Übern., Übn.

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Verbs übernehmen mit dem Suffix -e

Synonyme:

[?] Abnahme, Aneignung, Annahme, Anschluss, Antritt, Aufnahme, Empfang
[2] Rezeption

Unterbegriffe:

[1] Praxisübernahme, Unternehmensübernahme, Vermögensübernahme, Warenübernahme
[2] Epigonentum, Eklektizismus, Entlehnung, Kompilation, Plagiat, Referenzierung, Zitierung
[3] Amtsübernahme, Bürgschaftsübernahme, Geschäftsübernahme, Kostenübernahme, Machtübernahme, Patientenübernahme, Regierungsübernahme, Schuldübernahme, Verantwortungsübernahme
[?] Stabübernahme

Beispiele:

[1] Die Fusion folgt einer Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank.[1]
[2] Einer der Gründe für den späten Beginn des sich selbständig entwickelnden, philosophischen Denkens in Japan ist die späte Übernahme von Schriftlichkeit bzw. Entwicklung einer eigenen Schrift.[2]
[2] Der Verwaltungsgerichtshof […] hat […] im Tenor entschieden: „Die nicht gekennzeichnete Übernahme kompletter Passagen aus dem Werk eines anderen Autors in einer Dissertation beinhaltet eine Täuschung über die Eigenständigkeit der erbrachten wissenschaftlichen Leistung.[3]
[2] „Jüngers Prozedere besteht mithin aus der Übernahme und Modifikation von Vorgaben und Einflüssen anderer Autoren.“[4]
[3] Deine Übernahme der Verantwortung rechne ich dir hoch an.
[3] Mit Arbeits- und Organisationsplänen in Wohngemeinschaften sollten Männer mit mehr oder weniger Erfolg zur Übernahme von Kindererziehung und Hausarbeit gezwungen werden.[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine feindliche, mehrheitliche, unfreundliche Übernahme
[2] Übernahme von Ideen, Methoden; eine wörtliche Übernahme
[3] Übernahme der Haftung, Regierungsverantwortung, Reisekosten, Unterbringungskosten, Unterhaltsverpflichtung

Wortbildungen:

Übernahmeangebot, Übernahmegerücht, Übernahmekandidat, Übernahmekandidatin, Übernahmekurs, Übernahmeofferte, Übernahmeschlacht, Übernahmestelle, Übernahmeversuch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Übernahme
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Übernahme
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalÜbernahme
[1, 2] The Free Dictionary „Übernahme
[1–3] Duden online „Übernahme

Quellen:

  1. Rüdiger Jungbluth: Überzogen, übernommen. Dresdner Bank. In: Zeit Online. Nummer 03/2009, 8. Januar 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Januar 2013).
  2. Wikipedia-Artikel „Philosophie in Japan“ (Stabilversion)
  3. Reinhard Müller: Fremdes Gedankengut. Plagiate. In: FAZ.NET. 17. Februar 2011, ISSN 0174-4909 (URL, abgerufen am 4. Januar 2013).
  4. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 89.
  5. Waltraud Schoppe: Drohung mit dem Mutterkreuz. In: Zeit Online. Nummer 16/1994, 8. April 1994, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Januar 2013).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Homophone: Übername
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