Evangelium

Evangelium (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Evangelium die Evangelien
Genitiv des Evangeliums der Evangelien
Dativ dem Evangelium den Evangelien
Akkusativ das Evangelium die Evangelien

Worttrennung:

Evan·ge·li·um, Plural: Evan·ge·li·en

Aussprache:

IPA: [evaŋˈɡeːli̯ʊm]
Hörbeispiele:  Evangelium (Info),  Evangelium (Info)
Reime: -eːli̯ʊm

Bedeutungen:

[1] Christentum: die vier Hauptbücher des Neuen Testaments
[2] Christentum, kein Plural: generell die christliche Glaubensbotschaft
[3] Christentum: die letzte Schriftlesung in christlichen Gottesdiensten

Herkunft:

mittelhochdeutsch ēwangēli, ēvangēli, ēwangelje, althochdeutsch ēwangēlio, ēvangēlio, im 9. Jahrhundert von kirchenlateinisch euangelium  la entlehnt, das auf griechisch εὐαγγέλιον (euangelion)  grc „gute Botschaft“ zurückgeht[1]

Unterbegriffe:

[1] Matthäusevangelium/Evangelium nach Matthäus, Markusevangelium/Evangelium nach Markus, Lukasevangelium/Evangelium nach Lukas, Johannesevangelium/Evangelium nach Johannes

Beispiele:

[1] „In der Tatsache, daß man die Bezeichnung der mündlichen Missionspredigt, Evangelium auf die schrifltichen Evangelien übertrug, kommt die wichtige Erkenntnis zum Ausdruck, daß diese Schriften Missionschriften sind, die dem gleichen Zweck dienen wie die mündliche Predigt: Glauben zu wecken und im Glauben zu befestigen (Jo 20,31).“[2]
[1] „Es war ihm eingefallen, dass er ja jetzt ein neues Glück hatte und dass dieses Glück irgend etwas mit dem Evangelium gemein hatte.“[3]
[1] „Der Krug enthielt Evangelien und Apokalypsen, Gebete und weitere Schriften auf Papyrus, gebündelt zu mehr als einem Dutzend Kodizes.“[4]
[2] „Überall im Neuen Testament bezeichnet Evangelium das lebendig gesprochene Wort der Heilsbotschaft oder deren Inhalt, ist also ein unliterarischer Begriff. Und weil es nur eine Heilsbotschaft gibt, wird das Wort folgerichtig auch nur im Singular gebraucht.“[2]
[3] „Das Evangelium stellt den Höhepunkt des Wortgottesdienstes dar, seit dem 4. Jahrhundert wurde es auch mindestens von einem Diakon gesungen oder verlesen.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] synoptische/apokryphe Evangelien

Wortbildungen:

evangelisch, Evangelist, Evangelienkritik, Evangelienbuch, Evangeliar, Wohlstandsevangelium

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Evangelium
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Evangelium
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Evangelium
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEvangelium
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 532, Eintrag „Evangelium“
[3] Johannes H. Emminghaus: Die Messe, Wesen - Gestalt - Vollzug, 2. Auflage, Klosterneuburg 1976 (Verlag Österreichisches Katholisches Bibelwerk), ISBN 3-85378-002-4, Seite 207, Kapitel "Das Evangelium"
[1–3] Duden online „Evangelium
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Evangelium

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Evangelium“, Seite 263.
  2. Josef Höfer, Karl Rahner (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 14 Bänden. 2. Auflage. Herder, Freiburg 1986-1968, ISBN 3-451-20756-7, Band 3, Seite 1258, Artikel "Evangelium"
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1197. Russische Urfassung 1867.
  4. Dietmar Pieper: Maria Magdalena, die erste Päpstin?. In: Spiegel Online. 4. April 2021, ISSN 0038-7452 (Bezahlschranke, URL, abgerufen am 22. Juni 2022).
  5. Johannes H. Emminghaus: Die Messe – Wesen, Gestalt, Vollzug, Seite 207, Klosterneuburg 1976 (Österreichisches Katholisches Bibelwerk, 2. durchgesehene Auflage), ISBN 3-85378-002-4, Seite 207, Kapitel "Das Evangelium"
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.