Hauptsatz

Hauptsatz (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Hauptsatz die Hauptsätze
Genitiv des Hauptsatzes der Hauptsätze
Dativ dem Hauptsatz
dem Hauptsatze
den Hauptsätzen
Akkusativ den Hauptsatz die Hauptsätze

Worttrennung:

Haupt·satz, Plural: Haupt·sät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈhaʊ̯ptˌzat͡s]
Hörbeispiele:  Hauptsatz (Info)

Bedeutungen:

[1] insbesondere Mathematik, Physik: besonders wichtiger Satz/wichtigster Satz in einem bestimmten Zusammenhang
[2] Linguistik, Syntax: ein selbständiger Satz; d.h. er kann für sich allein verwendet werden
[3] Linguistik, Syntax: Teilsatz in einem Satzgefüge, von dem mindestens ein anderer Teilsatz, ein Nebensatz, abhängig ist, und der selbst nicht abhängig ist

Herkunft:

Ableitung mit dem Präfixoid Haupt- zum Substantiv Satz

Synonyme:

[1] Mathematik: Theorem
[3] Matrixsatz

Gegenwörter:

[1] Mathematik: Lemma
[2] Gliedsatz, Nebensatz

Oberbegriffe:

[1, 2] Satz

Unterbegriffe:

[2] Aufforderungssatz, Aussagesatz, Fragesatz; Ellipse, Kernsatz, Stirnsatz

Beispiele:

[1] „Der erste Hauptsatz verlangt nur, daß die Energie eines Systems ohne Einwirkung von außen konstant bleibt.“[1]
[2] „Kommt im Englischen zwischen Haupt- und Nebensatz ein Komma?“[2]
[2] „Das Ergebnis ist beruhigend“ ist ein Hauptsatz.
[2] „Der Hauptsatz scheint ein früh erreichter Grad von Textkompetenz zu sein, denn nach der ersten Klasse sind kaum mehr Fragmente anzutreffen.“[3]
[2] „Für Menschen, die anfangen Deutsch zu lernen, ist der deutsche Hauptsatz zunächst das Labyrinth einer unstrukturierten Welt.“[4]
[3] In dem Satz „Das Ergebnis ist beruhigend, weil es uns weiterbringt“ ist wiederum „Das Ergebnis ist beruhigend“ der Hauptsatz, von dem jedoch der Nebensatz „weil es uns weiterbringt“ abhängig ist.
[3] „Die drei Formen sind Hauptsatz, Nebensatz und die sogenannte adverbiale Bestimmung (Umstandsbestimmung).“[5]
[3] „Er solle bitte schön noch einmal »drüberschauen« und die doch recht zahlreichen Nebensätze in seinem Text in Hauptsätze verwandeln.[6]
[3] „Der sogenannte Schachtelsatz, also ein Satzgefüge aus einem Hauptsatz und mehreren ineinander »verkeilten« Nebensätzen, findet sich meist nur noch in (im Übrigen schlechten) Wissenschaftstexten und in der Verwaltungssprache.“[7]
[3] „Gliedsätze werden durch Komma vom Hauptsatz abgetrennt.“[8]

Wortbildungen:

[2] Hauptsatzzeichen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Hauptsatz
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hauptsatz
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHauptsatz

Quellen:

  1. http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_5/backbone/r5_3_1.html
  2. Hella Kemper: ZEIT Wissen; So, liebe Eltern, nun konzentriert euch mal. ZEIT Wissen Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Hamburg 2017, Seite 62
  3. Eva Lauper: Argumentative Textkompetenz zweisprachiger Kinder. In: Sprachreport. Nummer Heft 4, 2010, Seite 13-21, Zitat Seite 18.
  4. Abbas Khider: Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch. 5. Auflage. Carl Hanser, München 2019, ISBN 978-3-446-26170-9, Seite 46.
  5. Ludwig Reiners: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung von Stephan Meyer und Jürgen Schiewe, 2. Auflage. Beck, München 2004, Seite 100. ISBN 3-406-34985-4.
  6. Asfa-Wossen Asserate: Draußen nur Kännchen. Meine deutschen Fundstücke. 3. Auflage. Scherz, Frankfurt/Main 2010, Seite 162. ISBN 978-3-502-15157-9.
  7. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19–30, Zitat Seite 25.
  8. Karl-Dieter Bünting, Dorothea Ader: Grammatik auf einen Blick. Die deutsche Sprache und ihre Grammatik mit einem Grammatiklexikon. Isis, Chur 1994, Seite 198.
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