Herkunftssprache

Herkunftssprache (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Herkunftssprache die Herkunftssprachen
Genitiv der Herkunftssprache der Herkunftssprachen
Dativ der Herkunftssprache den Herkunftssprachen
Akkusativ die Herkunftssprache die Herkunftssprachen

Worttrennung:

Her·kunfts·spra·che, Plural: Her·kunfts·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈheːɐ̯kʊnft͡sˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele:  Herkunftssprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Sprache, aus der eine Entlehnung letztlich stammt
[2] Sprache, die Migranten oder Übersiedler als Muttersprache in ihre neue Umgebung mitbringen

Herkunft:

Determinativkompositum aus Herkunft, Fugenelement -s und Sprache

Sinnverwandte Wörter:

[1] Ausgangssprache, Gebersprache, Quellsprache, Spendersprache, Vermittlersprache

Gegenwörter:

[1] Empfängersprache, Vermittlersprache
[2] Muttersprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Beispiele:

[1] „Für die Auswertung etymologischer Wörterbücher gibt es zwei Herangehensweisen: Entweder wird die Vermittlersprache, d.h. die Sprache, über die ein Wort ins Deutsche gelangt ist, berücksichtigt, oder aber die Herkunftssprache, d.h. die Sprache, aus der ein Wort ursprünglich stammt.“[1]
[1] „So kann man mit der Feldsuche ‚Etymologie‘, nach Herkunftssprachen differenziert, zum Beispiel die Zahl der Wörter englischer Herkunft (4395) mit derjenigen griechischer (6753) und lateinischer Herkunft (13410) vergleichen.“[2]
[1] „Ein Aussprachewörterbuch wird in der Regel von zwei Nutzergruppen verwendet, deren Ansprüche und Erwartungen an ein solches Werk recht unterschiedlich sind: Muttersprachler suchen eher Auskunft zur Aussprache von selten gebrauchten Fremdwörtern oder fremdsprachigen Namen oder wollen die Originalaussprache in der Herkunftssprache nachschlagen.“[3]
[1] „Es kommt uns zwar so vor, dass wir diese Wörter wie in der Herkunftssprache aussprechen würden, aber tatsächlich ersetzen wir jeden Laut darin mit dem nächstliegenden Laut im Deutschen.“[4]
[2] „Unterricht in einer Herkunftssprache ist derzeit in den Sprachen Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Farsi, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Portugiesisch, Serbisch, Serbokroatisch, Slowenisch, Spanisch und Türkisch schulübergreifend als freiwilliges Angebot vorhanden.“[5]
[2] „Dieses Bündel von Übergangsvarietäten zwischen vielen Herkunftssprachen und dem Deutschen hat man »Gastarbeiterdeutsch« genannt.“[6]
[1] „Eine zweite Quelle für Sprachveränderungen liegt in den Herkunftssprachen der Migranten.“[7]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Herkunftssprache
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Herkunftssprache
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Herkunftssprache
[1, 2] Duden online „Herkunftssprache
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHerkunftssprache

Quellen:

  1. Oxana Kotsyuba: Russizismen im deutsche Wortschatz. In: Glottometrics 15, 2007, 13-23, Zitat Seite 16. (PDF ram-verlag.eu)
  2. Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 248. ISBN 3-11-014885-4. Abkürzungen aufgelöst.
  3. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Seite 9.
  4. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 287.
  5. http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=4096&_ffmpar[_id_inhalt]=20340
  6. Helmut Glück, Wolfgang Werner Sauer: Gegenwartsdeutsch. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 1997, Seite 94. ISBN 3-476-12252-2.
  7. Uwe Hinrichs: Hab isch gesehen mein Kumpel. Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat. In: DER SPIEGEL 7, 2012, Seite 104-105, Zitat Seite 105.
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