Kriegsspiel

Kriegsspiel (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Kriegsspiel die Kriegsspiele
Genitiv des Kriegsspieles
des Kriegsspiels
der Kriegsspiele
Dativ dem Kriegsspiel
dem Kriegsspiele
den Kriegsspielen
Akkusativ das Kriegsspiel die Kriegsspiele

Worttrennung:

Kriegs·spiel, Plural: Kriegs·spie·le

Aussprache:

IPA: [ˈkʁiːksˌʃpiːl]
Hörbeispiele:  Kriegsspiel (Info)

Bedeutungen:

[1] kriegsähnliches Unterhaltungs- und Gesellschaftsspiel mit symbolischen Kriegshandlungen
[2] militärisches Planspiel, mit dem reale Kriegshandlungen simuliert, erprobt und eingeübt werden, Manöver
[3] bildhafte Bezeichnung für aggressive Handlungen größeren Ausmaßes

Herkunft:

[1] Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Krieg, Fugenelement -s und Spiel

Gegenwörter:

[1] Friedensspiel

Oberbegriffe:

[1] Spiel, Spielware

Beispiele:

[1] „Meldungen über die Amokläufer von Erfurt, Emsdetten oder Winnenden, die vor ihren Anschlägen nächtelang Kriegsspiele gespielt hatten, schürten die Vorurteile von Pädagogen und Politikern.“[1]
[1] „An einem Wochenende wurde ein merkwürdiges Kriegsspiel auf dem Schulhof gegeben.“[2]
[1] „Beim Kriegsspiel traf ihn sein Bruder Zdeněk versehentlich ins Bein.“[3]
[1] „Kriegsspiele aller Art standen zu jeder Zeit und in allen Ländern vor allem bei der männlichen Bevölkerung in der Spielgunst hoch im Kurs.“[4]
[1] „Das Kriegsspiel, vor allem das der medialen Art, vermag übermenschliche, magische und mythische Kräfte in das Spektrum der Auseinandersetzung einzubeziehen.“[5]
[1] „Im gemeinsamen Kriegsspielen können aggressive Impulse in einer sozial angemessenen Weise ausgedrückt und verarbeitet werden.“[6]
[2] „Soldaten trainieren mit Kriegsspielen.“[7]
[2] „Die Bedeutung des Kriegsspieles für die Kriegsplanung soll an dieser Stelle angedeutet werden.“[8]
[2] „Der Einsatz von Panzerkorps und Panzerarmeen wurde im Kriegsspiel bereits geübt, […] und die Angriffskriege des Zweiten Weltkrieges sind im Kriegsspiel detailliert geplant worden.“[9]
[2] „Nun könnte man der Meinung sein, derartige Kriegsspiele seien ausschließlich für die Zwecke der militärischen Planung oder Ausbildung geeignet.“[10]
[2] „Aufgrund der Erfahrungen aus dem Krieg von 1870/71 wurde der Anwendungsbereich von Kriegsspielen nunmehr auch auf Führungsaufgaben, operative Schulungsmaßnahmen und strategische Planungen erweitert.“[11]
[2] „Das komplexe Kampfgeschehen wird wie im Reißwitzschen Kriegsspiel in einer Bewegungsphase und einer Angriffsphase simuliert.“[12]
[3] „Hinzu kommen Terror und Kriegsgefahr, die durch atomare Kriegsspiele wie zwischen Trumps Amerika und Nordkorea noch angeheizt wird.“[13]
[3] „Anlässlich der russischen Kriegsspiele lässt sich studieren, wie groß das Misstrauen zwischen Russland und den Nato-Ländern ist.“[14]
[3] „Zwar hat Kim die Ankündigung vorerst zurückgenommen, mitten durch dieses Kriegsspiel hindurch vier Raketen in Richtung der US-Garnisonsinsel Guam abzufeuern.“[15]
[3] „Die kosovarische Regierung entsandte ihre Sondereinheit an die Grenze, was die serbische Regierung als Kriegsspiel deutete.“[16]
[3] „Deshalb möge man auch das Kriegsspiel der Herren Chamenei und Ahmadinedschad nicht mit Realität verwechseln.“[17]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Kriegsspiele
[1, 2] Duden online „Kriegsspiel
[2] Wikipedia-Artikel „Kriegsspiel (Planspiel)
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKriegsspiel
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kriegsspiel

Quellen:

  1. Katja Scherer: Game over?. In: Zeit Online. 5. März 2015, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
  2. Karl Heinz Bohrer: Granatsplitter. Erzählung einer Jugend. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-14293-9, Seite 15. Erstausgabe 2012.
  3. Ulla Lachauer: Abschied von der Krokuslwiese. In: Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 6. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-62204-5, Seite 115-179, Zitat Seite 128.
  4. Siegbert A. Warwitz: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1664-5, Seite 130.
  5. Siegbert A. Warwitz: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1664-5, Seite 131.
  6. Jürgen Fritz: Programmiert zum Kriegsspielen. Campus, Frankfurt-New York 1988, ISBN 3-5933-3949-8, Seite 206.
  7. Benjamin Dürr: Virtuelle Strafen für virtuelle Kriegsverbrechen. In: Zeit Online. 14. Oktober 2013, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
  8. Jürgen Fritz: Programmiert zum Kriegsspielen. Campus, Frankfurt-New York 1988, ISBN 3-5933-3949-8, Seite 133.
  9. Jürgen Fritz: Programmiert zum Kriegsspielen. Campus, Frankfurt-New York 1988, ISBN 3-5933-3949-8, Seite 133.
  10. Jürgen Fritz: Programmiert zum Kriegsspielen. Campus, Frankfurt-New York 1988, ISBN 3-5933-3949-8, Seite 134.
  11. Jürgen Fritz: Programmiert zum Kriegsspielen. Campus, Frankfurt-New York 1988, ISBN 3-5933-3949-8, Seite 136.
  12. Jürgen Fritz: Programmiert zum Kriegsspielen. Campus, Frankfurt-New York 1988, ISBN 3-5933-3949-8, Seite 137.
  13. Ludwig Greven: Anbiedern macht die Rechten stärker. In: Zeit Online. 17. Oktober 2017, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
  14. Alice Bota: Sie wollen doch nur üben. In: Zeit Online. 14. September 2017, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
  15. Jochen Bittner u.a.: Wahnsinn mit Methode. In: Zeit Online. 19. August 2017, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
  16. Franziska Tschinderle: Platzverweis. In: Zeit Online. 16. April 2017, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
  17. Josef Joffe: Der große Bluff. In: Zeit Online. 5. Januar 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. April 2018).
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