Manöver
Manöver (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Manöver | die Manöver |
Genitiv | des Manövers | der Manöver |
Dativ | dem Manöver | den Manövern |
Akkusativ | das Manöver | die Manöver |
Worttrennung:
- Ma·nö·ver, Plural: Ma·nö·ver
Aussprache:
- IPA: [maˈnøːvɐ]
- Hörbeispiele: Manöver (Info)
- Reime: -øːvɐ
Bedeutungen:
- [1] festgelegter (und einstudierter) Ablauf zur Bewegung von Wasser-, Luft-, Raum- und Landfahrzeugen (insbesondere auf Schiffen)
- [2] Militär: Kriegsübung
- [3] übertragen: Kunstgriff, Kniff
- [4] artistisches Kunststück
Herkunft:
- im 18. Jahrhundert von französisch manœuvre → fr entlehnt, dem altfranzösisch manuevre vorausgeht, aus dem mittellateinischen Kompositum manuopera → la „Handarbeit“, von lateinisch manus → la „Hand“ und opera → la „Arbeit, Mühe, Tätigkeit“, welches möglicherweise eine Übersetzung von althochdeutschem hantwerc ist; französisch manœuvre → fr bedeutet Manöver, ursprünglich „Arbeit mit der Hand“, später bezeichnet es alle Tätigkeiten zur Lenkung eines Schiffes, ab Ende des 17. Jahrhunderts „militärische Übung“[1]
Synonyme:
- [2] Gefechtsübung, Kriegsspiel
- [3] List, Winkelzug, Ränke
Unterbegriffe:
- [3] Wahlkampfmanöver
Beispiele:
- [1] An einem All-Hands-Manöver müssen sich alle Besatzungsmitglieder wegen der Schwierigkeit oder der notwendigen Eile in einer Gefahrensituation beteiligen.
- [1] „Das ganze Manöver dauert etwa fünfzehn Minuten, dann können die Passagiere an Land gehen.“[2]
- [2] „Die bei örtlichen Manövern oft geprobten Mobilisierungspläne, auf die das deutsche Heer stets so stolz gewesen war, funktionierten weitgehend problemlos.“[3]
- [2] Als Manöver bezeichnet man eine realistische militärische Übung.
- [2] „Das Ganze glich einem Manöver, das bei schönem Wetter, etwa um die Mittagszeit beginnen sollte.“[4]
- [2] „Der russische Kaiser war inzwischen bereits seit über einem Monat in Wilna und hielt dort Truppenschauen und Manöver ab.“[5]
- [3]
- [4] „Das Faszinierende beim Kunstfliegen sei aber kein einzelnes Manöver, sondern die Präzision, mit der so ein Flug ausgeführt werden muss.“[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
- [1] Abbiegemanöver, Ablegemanöver, Abbremsmanöver, All-hands-Manöver/All-Hands-Manöver, Ankermanöver, Anlegemanöver, Ausweichmanöver, Bootsmanöver, Dockingmanöver, Koppelmanöver, Kopplungsmanöver, Landemanöver, Mann-über-Bord-Manöver, Rangiermanöver, Rendezvousmanöver, Überholmanöver, Wendemanöver
- [2] Herbstmanöver, Manövergebiet, Manövergelände, Manöverkritik, Manöverschaden, Militärmanöver, Rückzugsmanöver, Seemanöver, Tauchmanöver, Truppenmanöver
- [3] Ablenkungsmanöver, Betrugsmanöver, Börsenmanöver, Erpressungsmanöver, Propagandamanöver, Scheinmanöver, Schwindelmanöver, Störmanöver, Tarnmanöver, Täuschungsmanöver, Verschleppungsmanöver, Vertuschungsmanöver, Verzögerungsmanöver
- [4] Flugmanöver
Übersetzungen
[1] festgelegter (und einstudierter) Ablauf zur Bewegung von Wasser-, Luft-, Raum- und Landfahrzeugen (insbesondere auf Schiffen)
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[2] Kriegsübung
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Manöver“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Manöver“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Manöver“
- [1–3] The Free Dictionary „Manöver“
- [1–3] Duden online „Manöver“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Manöver“.
- Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 112.
- Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 67.
- Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 144.
- Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 798. Russische Urfassung 1867.
- Georg Biron: Wir sind die Samurai des 21. Jahrhunderts. In: Zeit Online. 8. Mai 2017, ISSN 0044-2070 (URL).
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