Kurfürst

Kurfürst (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Kurfürst die Kurfürsten
Genitiv des Kurfürsten der Kurfürsten
Dativ dem Kurfürsten den Kurfürsten
Akkusativ den Kurfürsten die Kurfürsten

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Churfürst

Worttrennung:

Kur·fürst, Plural: Kur·fürs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈkuːɐ̯ˌfʏʁst]
Hörbeispiele:  Kurfürst (Info),  Kurfürst (Info)

Bedeutungen:

[1] ein Reichsfürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der das Recht hatte, an der Wahl des römisch-deutschen Königs teilzunehmen

Herkunft:

Kurfürst geht auf das mittelhochdeutsche kürvürste oder kurvürste zurück.[1] Der Bestandteil Kur ist eine alte Nebenform von Kür und hat jetzt nur in Zusammensetzungen wie Kurfürst, Kursachsen und Kurwürde in seiner Sonderbedeutung‚ Recht zur Wahl des Königs‘ überlebt.[2]

Weibliche Wortformen:

[1] Kurfürstin

Beispiele:

[1] „In § 1 werden zunächst die Kurfürsten verpflichtet, ihren Mitkurfürsten oder deren Wahlgesandten auf Verlangen sicheres Geleit durch ihr Gebiet und, sofern sie dazu imstande sind, auch darüber hinaus zu gewähren.“[3]
[1] „So sehr Kurfürst Friedrich Wilhelm nun auch bestrebt war, die durch den Krieg verursachten wirtschaftlichen Schäden zu heilen, konnte er doch dem Lande neue Lasten nicht ersparen.“[4]
[1] „Jedenfalls musste der Kurfürst Truppen einsetzen, um die Rebellion niederzuschlagen.“[5]
[1] „Die Erzbischöfe von Köln waren mächtige Leute, Kanzler und Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.“[6]

Wortbildungen:

Kurfürstendamm, Kurfürstenkolleg, Kurfürstentum, Kurfürstenwitwe
kurfürstlich

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Kurfürst
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kurfürst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKurfürst

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „Kür“, Seite 747
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4, unter „Kür“, Seite 461
  3. Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 1). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908. Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource (Version vom 2.12.2009)
  4. Johannes Schultze: Die Prignitz. Aus der Geschichte einer märkischen Landschaft. In: Reinhold Olesch/Walter Schlesinger/Ludwig Erich Schmitt (Herausgeber): Mitteldeutsche Forschungen. 1. Auflage. Bd. 8, Böhlau Verlag, Köln/Graz 1956, Seite 216.
  5. Bruno Preisendörfer: Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben. Galiani, Berlin 2012, ISBN 978-3-86971-060-0, Seite 297.
  6. Christian Graf von Krockow: Die Rheinreise. Landschaften und Geschichte zwischen Basel und Rotterdam. Engelhorn, Stuttgart 1998, ISBN 3-87203-255-0, Seite 41.
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