Nichts
Nichts (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
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Nominativ | das Nichts | die Nichtse |
Genitiv | des Nichts | der Nichtse |
Dativ | dem Nichts | den Nichtsen |
Akkusativ | das Nichts | die Nichtse |
Anmerkung:
- [1] In Nietzsches "TagNachtTraum" verwendet der Autor den Begriff des Nichts im Plural. So heißt es dann: „Jetzt - zwischen zwei Nichtse eingekrümmt, ein Fragezeichen, ein müdes Rätsel - ein Rätsel für Raubvögel […]“ (V. 89—91)
Worttrennung:
- Nichts, Plural: Nich·tse
Aussprache:
- IPA: [nɪçt͡s]
- Hörbeispiele: Nichts (Info)
- Reime: -ɪçt͡s
Bedeutungen:
- [1] Ort, an dem nichts existiert, Raum, der leer ist
- [2] abstrakt, philosophisch: Gegenteil von Sein
- [3] abwertend, von einer Person: jemand ohne Rang und Ansehen
Herkunft:
- Substantivierung von nichts durch Konversion
Synonyme:
Gegenwörter:
Beispiele:
- [1] Es verschwand im Nichts.
- [1] Alle Vorwürfe lösten sich in einem Nichts auf.
- [1] Das Auto auf der Gegenfahrbahn tauchte wie aus dem Nichts auf.
- [1] „Es verdrängt das Nichts, indem es sich Bahn bricht und durch die Ritzen der schwarzen Schraffur zum Vorschein tritt.“[1]
- [1] „Grenfeld öffnete die Augen und sah Magnusson ins Nichts starren.“[2]
- [1] „Ich raste gegen Nichts und Niemand.“[3]
- [2] Entweder wir sind da, oder wir sind ein Nichts.
- [2] Das Nichts ist für den Menschen schwer zu ertragen.
- [2] „Unter dem Eindruck der gesamten Maschinerie, den das Erlebnis der Fabriken mit den hilflosen Massen der um ein Nichts sich Mühenden und Fronenden in ihm hinterlassen hatte, kam ihm das persönliche Leben mit Anna nicht weniger gespentisch und gleichgültig vor.“[4]
- [2] „Ich sah, daß sie selbst einen Hut trug; es war eher eine kleine Kappe, ein schwarzes Nichts, das schief in ihrem Haar saß.“[5]
- [2] „Megafaszinierend ist für mich daher, dass so etwas ›Nichtiges‹ wie die ›partiellen Nichtse‹ in sich noch einmal in unendlich viele ›Unter-Nichtse‹ gegliedert sind, von denen jedes gegenüber dem nächsthöheren (oder höherdimensionalen) wiederum wie nichts anmutet, weil es von ihm nur null Ausdehnung hat!“[6]
- [3] Hier sind Sie ein Nichts, Herr Baron!
- [3] Sprich nicht mehr von ihr! Sie ist ein Nichts, ohne jegliche Relevanz.
- [3] „Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, beleidigt durch ihre Nichtse.“[7]
Redewendungen:
- [1] sich in einem Nichts auflösen, wie aus dem Nichts auftauchen
Übersetzungen
[1] Ort, an dem nichts existiert, Raum, der leer ist
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Dialektausdrücke: | ||
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[2] abstrakt, philosophisch: Gegenteil von Sein
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Dialektausdrücke: | ||
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[3] abwertend, von einer Person: jemand ohne Rang und Ansehen
Referenzen und weiterführende Informationen:
Quellen:
- Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 34.
- Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 28.
- Ulla Hahn: Wir werden erwartet. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04782-3, Seite 96.
- Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 218. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
- Erich Maria Remarque: Das gelobte Land. Roman (Fragment). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 3-462-02695-X, Seite 59. Grundlage des Textes: Manuskript 1970.
- Berndt Acker, Marianne Acker: Ontosophie. Band 2: Hauptkapitel 2–4 (Materie, Subjekt, Bewusstsein). Büchner, 2022, ISBN 978-3-96317-256-4, Seite 92 (Zitiert nach Google Books)
- Petra Schmidtkunz: Das Moselied des Deuteronomiums. Untersuchungen zu Text und Theologie von Dtn 32,1-43. Mohr Siebeck, 2020, ISBN 978-3-16-158293-6, Seite 180 (Zitiert nach Google Books)
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