Plinse
Plinse (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Plinse | die Plinsen |
Genitiv | der Plinse | der Plinsen |
Dativ | der Plinse | den Plinsen |
Akkusativ | die Plinse | die Plinsen |
Nebenformen:
Worttrennung:
- Plin·se, Plural: Plin·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈplɪnzə]
- Hörbeispiele: Plinse (Info)
- Reime: -ɪnzə
Bedeutungen:
- [1] Ostmitteldeutsch, Ostniederdeutsch: Speise aus Eiern, Mehl und Milch, die
- [2] Ostmitteldeutsch, Ostniederdeutsch: eine Speise unter anderem aus Kartoffeln, Eiern und Mehl
- [3] sächsisch, übertragen, umgangssprachlich: jemand, der sich ungeschickt anstellt
Herkunft:
- [1, 2] Plinse ist aus dem obersorbischen blinc (dialektal)[1][2], blins[1], plinc → hsb (standardsprachlich; sprich: plinz)[3][1] oder plins (dünner Buchweizenkuchen, Pfannkuchen) entstanden, welche allesamt aus dem älteren mlinc dissimiliert sind. Bei mlinc handelt es sich wiederum um eine Bildung zum obersorbischen mleč → hsb sowie dem altslawischen mlěti (auf der Mühle mahlen).[1]
Synonyme:
- [1] Blinze, Eierfladen, Eierkuchen, Eierpfannkuchen, Eiertätsch, Flinse, Palatschinken, Pfannekuchen, Pfannkuchen, Plinze, Omelett
- [2] Kartoffelpuffer, Reibekuchen
- [3] Dussel, Tollpatsch
Sinnverwandte Wörter:
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Apfelplinse, Buttermilchplinse, Quarkplinse
Beispiele:
- [1, 2] Bei uns gab es gestern Plinsen mit Apfelmus.
- [3] Du bist mir vielleicht eine Plinse!
Wortbildungen:
- [3] plinsen
Übersetzungen
[3] sächsisch, übertragen, umgangssprachlich: jemand, der sich ungeschickt anstellt
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 3] Wikipedia-Artikel „Plinse“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Plinse“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Plinse“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Plinsen“
- [1, 2] Wilfried Seibicke: Wie sagt man anderswo? Landschaftliche Unterschiede im deutschen Sprachgebrauch. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1983, ISBN 3-411-01978-6, Seite ?, Artikel „Eierkuchen“, dort auch das sächsische Synonym „Plinse“.
- [1, 3] Gunter Bergmann: Kleines sächsisches Wörterbuch. Gekürzte Taschenbuchausgabe. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-021520-3, Seite 115.
- [1, 2] Duden online „Plinse“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Plinse“, Seite 1020
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, „Plinse“, Seite 709
- Němsko-hornjoserbski słownik / Załožił Rudolf Jenč. Spisali Helmut Jenč, Frido Michałk a Irena Šěrakowa. Sobudźěłał Jurij Měrćink, II. zwjazk L–Z, Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin 1991
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