Pohl

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.

Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Pohl“ – für männliche Einzelpersonen, die „Pohl“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Pohl“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Pohl“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Pohl, Plural: Pohls

Aussprache:

IPA: [poːl], Plural: [poːls]

Hörbeispiele:  Pohl ^(Info)

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname, Familienname

Herkunft:

Die Herkunft lässt sich auf verschiedene Weise erklären:

1. Wohnstättenname zu mittelniederdeutsch pōl „Pfuhl“[1][2][3]
2. Kurzform zu altdeutschen Personennamen mit „Bald-“[1]
3. Nebenform zu männlichen Vornamen Paul[1][2][3]
4. Herkunftsname für jemanden aus Polen[1][2][3]
5. Herkunftsname zum Ortsnamen Pohl, Pohla oder Pohle[2]

Namensvarianten:

Pohle, Pohlmann

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Johann Baptist Emanuel Pohl, österreichischer Forscher

Beispiele:

[1] Frau Pohl ist ein Genie im Verkauf.

[1] Herr Pohl wollte uns kein Interview geben.

[1] Die Pohls fahren heute in den Thüringer Wald.

[1] Der Pohl trägt nie die Schals, die die Pohl ihm strickt.

[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Pohl kommt, geht der Herr Pohl.“

[1] Pohl kommt und geht.

[1] Pohls kamen, sahen und siegten.

Wortbildungen:

Gausepohl, Hüdepohl, Krapohl, Otterpohl, Poggenpohl, Pohlkamp, Pohlkötter, Pohlmeier, Pohlmeyer, Pohlschmidt, Pohlschneider, Vogelpohl, Wadenpohl

[1] Wikipedia-Artikel „Pohl“

[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 383

[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 71, 99

[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 509

[1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 208

[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 389

[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 237

[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Aus deutschen u. fremden Vornamen im ABC erklärt. 2. Auflage. Band 2, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1944, Seite 70* (Paulus)

[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Pohl“

[1] „Pohl“ bei Geogen Onlinedienst

[1] Verein für Computergenealogie: Metasuche „Pohl“

[1] „Pohl“ bei Geogen Onlinedienst (V. 4.0) - (Namen bitte eintragen)

[1] „Pohl“ bei forebears.io

[1] „Pohl“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)

[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)

[1] „Pohl“ bei whitepages.com (englisch)

Quellen: