Prosopagnosie
Prosopagnosie (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Prosopagnosie | — |
Genitiv | der Prosopagnosie | — |
Dativ | der Prosopagnosie | — |
Akkusativ | die Prosopagnosie | — |
Worttrennung:
- Pro·sop·ag·no·sie, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ˌpʁozopʔaɡnoˈziː]
- Hörbeispiele: Prosopagnosie (Info)
- Reime: -iː
Bedeutungen:
- [1] Medizin, Neurologie: angeborene oder erworbene krankhafte Störung der Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen
Abkürzungen:
- [1] PA
Herkunft:
- Neologismus (Neuwort), gebildet aus dem altgriechischen Substantiv πρόσωπον (prosōpon☆) → grc „Gesicht, Antlitz, Miene“ und dem Substantiv Agnosie „Nichtwissen, Unwissenheit“ über lateinisch agnosia → la von altgriechisch ἀγνωσία (agnōsia☆) → grc „Unkenntnis“[1]; dieser Begriff wurde 1947 vom deutschen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Dr. Joachim Bodamer eingeführt[2]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Gesichtsblindheit
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] apperzeptive Prosopagnosie, assoziative Prosopagnosie / amnestische Prosopagnosie, kongenitale Prosopagnosie
Beispiele:
- [1] Allgemein bekannt wurde die Prosopagnosie durch den Bestseller "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" des amerikanischen Wissenschaftlers und Autors Oliver Sacks.[3]
- [1] Bei der erworbenen Prosopagnosie sieht man deutliche Veränderungen im Gehirn, weil Hirngewebe zugrunde gegangen ist und einen Defekt hinterlassen hat.[3]
- [1] Wer bist denn du? Wer unter Prosopagnosie leidet, erkennt Freunde und Kollegen nicht. Die Betroffenen schweigen. Aus Scham.[4]
- [1] Ein Kniff, den schon die Jüngsten kennen: Kinder
nmit Prosopagnosie spielen, um es sich leichter zu machen, fast ausschließlich mit Kindern, die äußerlich besonders auffällig sind.[4] - [1] Jane Goodall: Lange Zeit hielt ich es für geistige Trägheit, wenn ich Menschen nicht wiedererkannte. Dann erklärte mir Oliver Sacks, der Neurologe, dass ich an einer wohl angeborenen Störung leide, Prosopagnosie.[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Prosopagnosie diagnostizieren, erforschen, erkennen, testen; angeborene, erbliche, erworbene Prosopagnosie; an Prosopagnosie leiden
Wortbildungen:
- [1] Prosopagnostiker, prosopagnostisch
Übersetzungen
[1] krankhafte Störung der Fähigkeit, Gesichter wiederzuerkennen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Prosopagnosie“
- [1] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 259., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-016522-8, Eintrag "Prosopagnosie"
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Prosopagnosie“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Prosopagnosie“
Quellen:
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 57, Eintrag "Agnosie"
- Lexikon für Psychologie und Pädagogik: Prosopagnosie, abgefragt am 7. September 2011.
- Katharina Schöbi: Prosopagnosie: Warum sich manche Menschen keine Gesichter merken können. In: wissenschaft.de. 6. Juli 2005 (URL).
- Sylvie-Sophie Schindler: "Warum glotzt der Typ bloß so?". In: stern.de. 24. Juli 2007, ISSN 0039-1239 (URL).
- Stefan Klein: Eine Affenliebe. In: Zeit Online. Nummer 34, 20. August 2011, ISSN 0044-2070 (URL).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Prosopalgie
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