Neologismus

Neologismus (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Neologismus die Neologismen
Genitiv des Neologismus der Neologismen
Dativ dem Neologismus den Neologismen
Akkusativ den Neologismus die Neologismen

Anmerkung:

Die Bedeutungen [1] und [2] sind der Versuch, die verschiedenen Auffassungen über den Begriff Neologismus wiederzugeben, die durch verschiedene Autoren der Linguistik vertreten werden.

Worttrennung:

Neo·lo·gis·mus, Plural: Neo·lo·gis·men

Aussprache:

IPA: [neoloˈɡɪsmʊs]
Hörbeispiele:  Neologismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Linguistik: neu gebildeter sprachlicher Ausdruck (Neubedeutung, Neubildung, Neulexem, Neuwort), neu übernommenes Fremdwort
[2] Linguistik: Wort (genauer: lexikalisches Zeichen), das in einem bestimmten Zeitraum durch Wortbildung in einer Sprachgemeinschaft entsteht, weite Verbreitung unter den Sprechern findet und schließlich in die Wörterbücher, die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren, aufgenommen wird

Herkunft:

von gleichbedeutend französisch néologisme  fr entlehnt, dem griechisch νέος (neos)  grcneu“ und griechisch λόγος (logos)  grcWort, Rede, Lehre“ zugrunde liegen[1]

Synonyme:

[2] Neuwort, Neuwortbildung, Neuwortkreation, Wortkreation, Wortneubildung, veraltet: Neologie

Gegenwörter:

[2] Neuschöpfung, Urschöpfung, Wortschöpfung

Oberbegriffe:

[2] Wortbildung, Wortschatz

Beispiele:

[1] „Das Extrem auf der anderen Seite sind die Neologismen, die Neuwörter, die gerade erst in Gebrauch gekommen sind und bei denen man noch nicht so recht weiß, ob man sie schon unbesorgt gebrauchen darf.“[2]
[1] „Der nervöse und beschwingte Stil bereichert sich oft durch burleske Neologismen von unbestreitbarer Treffsicherheit.“[3]
[(1), 2] Der Begriff Neologismus bezeichnet neue Wörter, die auf der Grundlage bereits in der Sprache vorhandener Morpheme gebildet wurden; er wird z.T. aber auch so verstanden, dass er alle in der Sprache neuen Wörter umfasst, d.h. auch Neuschöpfungen und Fremd- und/oder Lehnwörter.
[*] Ein gutes Beispiel sind Jugendwörter, die jedes Jahr wieder neu sind, und, neben Fremd- oder Lehnwörtern, auch Neologismen enthalten.
[*] „In der Gefahr, dieser Regel zu widerstreben, stehen vor allem zwei Wortgruppen: die Neologismen (Neuwörter) und die ‚Archaismen‘ (veraltete Wörter).“[4]
[2] „Ich betrachte Neologismen als Lexeme, deren Entstehungszeit bekannt ist und die zu eben dieser Zeit von der Mehrzahl der Menschen einer Sprachgemeinschaft aufgenommen, aber noch als neu empfunden werden.“[5]
[2] „Zur Ermittlung der stichwortwürdigen Neologismen des ersten Jahrzehnts aus der Menge der Neologismuskandidaten werden die gleichen Kriterien wie für die Neologismen der 90er Jahre herangezogen.“[6]

Wortbildungen:

Neologismenwörterbuch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Neologismus
[1] IDS (Institut für deutsche Sprache): Lexikalische Innovationen & OWID (Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch): Neologismenwörterbuch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNeologismus
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Neologismus
[1] The Free Dictionary „Neologismus
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Neologismus“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Neologismus
[2] Duden online „Neologismus
[2] Hadumod Bußmann (Herausgeber): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., erweiterte und aktualisierte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, Seite 463, DNB 965554066
[2] Helmut Glück (Herausgeber): Metzler Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart, Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3, Seite 454, DNB 1002407257

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Neologismus“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite XXX. Fett gedruckt: Neologismen.
  3. Gabrielle Wittkop-Ménardeau: E. T. A. Hoffmann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1966, ISBN 3-499-50113-9, Seite 130.
  4. Willy Sanders: Gutes Deutsch - Besseres Deutsch. Praktische Stillehre der deutschen Gegenwartssprache. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986, Seite 128. ISBN 3-534-09480-8. In einfachen Anführungsstrichen; ‚Neologismen‘ und ‚Archaismen‘.
  5. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 244. ISBN 3-484-73002-1.
  6. Doris Steffens: Tigerentenkoalition - schon gehört? Zum neuen Wortschatz im Deutschen. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2010, Seite 2–8, Zitat Seite 3.
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