Schaffner

Schaffner (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schaffner die Schaffner
Genitiv des Schaffners der Schaffner
Dativ dem Schaffner den Schaffnern
Akkusativ den Schaffner die Schaffner

Worttrennung:

Schaff·ner, Plural: Schaff·ner

Aussprache:

IPA: [ˈʃafnɐ]
Hörbeispiele:  Schaffner (Info)

Bedeutungen:

[1] Mitarbeiter eines Verkehrsunternehmens, zu dessen Aufgaben neben Anderem die Kontrolle der Fahrkarten und das Erheben des Beförderungsentgeltes gehört (eine Berufsbezeichnung)
[2] Bestandteil einer Dienstbezeichnung für Beamte des einfachen Dienstes (zumindest bei der damaligen Deutschen Bundespost in dem Wort „Postschaffner“)
[3] veraltet: Aufseher über ein Gut

Herkunft:

mittelhochdeutsch schaffenære, scheffenære, zuvor schaffære, scheffære, althochdeutsch scaffāri, belegt seit der Zeit um das Jahr 1000; vom 19. Jahrhundert als Bezeichnung für Beamte des einfachen Dienstes bei Bahn und Post mit Bedienungs- und/oder Kontrollfunktion[1]

Synonyme:

[1] Kondukteur, Zugbegleiter

Weibliche Wortformen:

[1, 3] Schaffnerin

Oberbegriffe:

[1] Kontrolleur

Unterbegriffe:

[1] Bahnsteigschaffner, Busschaffner, Straßenbahnschaffner, Zugschaffner
[2] Postschaffner

Beispiele:

[1] Der Schaffner kontrolliert im Zug die Fahrkarten der Reisenden.
[1] Der Schaffner hebt den Stab, schon fährt der D-Zug ab. (nach einem Kinderlied)
[1] „Leicht erschrocken tauchte ich aus meinen Gedanken auf und blickte ungläubig auf den grimmig dreinschauenden uniformierten Schaffner.“[2]
[1] „An der nächsten Haltestelle verläßt er den Wagen, noch bevor der Schaffner merkt, daß er kein Billet gekauft hat.“[3]
[1] „Von diesem Moment an war für den Schaffner nur ich auf der Welt.“[4]
[1] „Als ich allein mit dem Zug zurückfuhr, blieb ich immer nur so kurz wie möglich auf dem Klo, damit der Schaffner nicht dachte, daß ich mich da als Schwarzfahrer eingeschlossen hätte.“[5]
[2] Nach Bestehen der Prüfung wurde er vom Postjungboten zum Postschaffner befördert.
[3] „Die Einkünfte bezieht schon seit geraumen Jahren ein weltlicher Fürst, der seinen Schaffner hier oben hält, und der bin ich, Sohn des vorigen Schaffners, der gleichfalls seinem Vater in dieser Stelle nachfolgte.“[6]

Wortbildungen:

schaffnerlos, Schaffnerzange

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Schaffner
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schaffner
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchaffner
[3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schaffner

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „schaffen“.
  2. Luigi Brogna: Spätzle al dente. Neue Geschichten von meiner sizilianischen Familie. 7. Auflage. Ullstein, Berlin 2009, ISBN 978-3-548-26671-8, Seite 9.
  3. Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-018688-6, Seite 55. Erstauflage 1933.
  4. Egon Erwin Kisch: Experiment mit einem hohen Trinkgeld. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 73-77, Zitat Seite 74. Datiert 1925.
  5. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 413.
  6. Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre. In: Spiegel Online (Projekt Gutenberg). 1821, abgerufen am 24. Juli 2018.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schaffer
Anagramme: schraffen, Schraffen
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