Schopf

Schopf (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Schopf die Schöpfe
Genitiv des Schopfs
des Schopfes
der Schöpfe
Dativ dem Schopf
dem Schopfe
den Schöpfen
Akkusativ den Schopf die Schöpfe

Worttrennung:

Schopf, Plural: Schöp·fe

Aussprache:

IPA: [ʃɔp͡f]
Hörbeispiele:  Schopf (Info)
Reime: -ɔp͡f

Bedeutungen:

[1] das gesamte (dichte) Kopfhaar (meist eines Menschen)
[2] Bündel, Büschel von Haaren
[3] scherzhaft, veraltend: oberster Körperteil eines Lebewesens; Kopf
[4] schweizerisch, oberdeutsch: kleines Gebäude für Gerätschaften oder Vorräte; Schuppen

Herkunft:

mittelhochdeutsch schopf „Haarbüschel, Vorderkopf, Vorhalle, Scheune ohne Vorderwand“, verwandt mit Schober und Schuppen[1][2][3]; belegt seit dem 13. Jahrhundert[4]

Synonyme:

[1, 2] Haarschopf

Sinnverwandte Wörter:

[2] Zopf

Unterbegriffe:

[1, 2] Blondschopf

Beispiele:

[1] Den roten Schopf meiner Schwester kann man auch zwischen vielen Menschen kaum übersehen.
[1] „Gottfried August Bürger, dem es trotz des Erfolgs seiner Münchhausengeschichten nie gelang, sich am eigenen Schopf finanziell aus dem Sumpf zu ziehen, publizierte beispielsweise den Vorschlag einer Assekuranzkasse, mit der die Einnahmeausfälle durch Raubdrucke versichert werden sollten.“[5]
[1] „Es gibt Momente, da kommt einem der 61-jährige Mann mit dem hermelinweißen Schopf geradezu wie eine Erscheinung vor.“[6]
[1] „Sein dichter grauer Schopf war zur Bürste getrimmt.“[7]
[2] Beim Zanken wurde ihr ein Schopf vom Kopf gerissen.
[2] „Ganz vorne, gerade in der Mitte des Parterres stand, mit dem Rücken gegen die Rampe gelehnt, Dolochow in persischer Tracht, die krausen Haare zu einem mächtigen Schopf nach oben hinaufgekämmt.“[8]
[3] Was in seinem Schopfe vorgehen mag, weiß keiner.
[4] Ich sollte am Wochenende meinen Schopf aufräumen.

Redewendungen:

die Gelegenheit beim Schopfe fassen, die Gelegenheit beim Schopfe packen, etwas beim Schopfe fassen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 4] Wikipedia-Artikel „Schopf
[1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schopf
[1, 2, 4] Duden online „Schopf
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schopf
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchopf
[1, 4] The Free Dictionary „Schopf

Quellen:

  1. Duden online „Schopf
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schopf
  3. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schuppen
  4. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schopf“, Seite 823.
  5. Bruno Preisendörfer: Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben. Galiani, Berlin 2012, ISBN 978-3-86971-060-0, Seite 234.
  6. Ulrike Posche: Sein langer Marsch. In: Stern. Nummer Heft 7, 2017, Seite 56-61, Zitat Seite 58.
  7. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 96.
  8. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 732. Russische Urfassung 1867.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schof, Schupf
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