Tautologie

Tautologie (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Tautologie die Tautologien
Genitiv der Tautologie der Tautologien
Dativ der Tautologie den Tautologien
Akkusativ die Tautologie die Tautologien

Worttrennung:

Tau·to·lo·gie, Plural: Tau·to·lo·gi·en

Aussprache:

IPA: [ˌtaʊ̯toloˈɡiː]
Hörbeispiele:  Tautologie (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

[1] Rhetorik: Wiederholung gleichbedeutender Wörter derselben Wortart, zum Beispiel schon bereits, immer und ewig, Gangsterbande im Gegensatz zum Pleonasmus mit gleichbedeutenden Wörtern verschiedener Wortart
[2] Logik: Aussage, die aus formalen Gründen immer wahr ist, unabhängig von den Wahrheitswerten der in ihr vorkommenden Variablen
[3] Linguistik: Aussage, bei der das Gemeinte doppelt ausgedrückt wird

Abkürzungen:

[1] Tautol.

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von lateinisch tautologia  la entlehnt, das auf griechisch ταυτολογία (tautologia)  grc "Wiederholung von bereits Gesagtem" zurückgeht[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Ausdrucksfülle, Pleonasmus

Gegenwörter:

[1] Oxymoron
[1, 2] Kontradiktion

Oberbegriffe:

[2] Aussage

Beispiele:

[1] Tautologien rühren oft aus nicht verstandenen Abkürzungen oder Fremdwörtern her, wie zum Beispiel (auch eine Tautologie vom Typ 1) ABM-Maßnahme, HIV-Virus, PIN-Nummer, klammheimlich, Servicedienst.
[2] In jeder zweiwertigen Logik ist die Aussage „A oder nicht A“ für jedes A wahr, sie ist also eine Tautologie.
[2] „Das [die natürliche Auslese] hat etwas von einer Tautologie: Diejenigen, die überleben, sind immer die Anpassungsfähigsten. Wer sind denn aber die Anpassungsfähigsten, wie können wir das sagen? Nun, diejenigen die überleben.“[2]
[3] Es gibt keine eindeutige Definition von Intelligenz. Eine mögliche Definition ist „Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen." Dies ist eine Tautologie.
[3] Der Satz „Unerlaubtes Kopieren urheberrechtlich geschützter Werke ist verboten.“ ist eine Tautologie.
[3] „Wird etwas sprachlich zweimal benannt (etwa in den Teilen eines Kompositums), so nennt man dies eine Tautologie (…).“[3]
[1] „Der hier beschriebene Fall ist ein Beispiel für einen Pleonasmus, damit eng verbunden auch die Tautologie, auf welche wir später auch noch eingehen.“[4]

Wortbildungen:

tautologisch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[2, 3] Wikipedia-Artikel „Tautologie
[3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tautologie
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTautologie
[2] Philosophisches Wörterbuch. 20. Auflage, neu bearbeitet von Georgi Schischkoff. Kröner, Stuttgart 1978.
[1, 3] Duden online „Tautologie

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Tautologie“, Seite 909.
  2. Tomáš Sedláček: Die Ökonomie von Gut und Böse. Carl Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3446428232, Seite 327
  3. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, Seite XXXIII. ISBN 3-11-017472-3. Fett gedruckt: Tautologie.
  4. Beantwortung einer Leserfrage. In: Der Sprachdienst 66, Heft 3, 2022, Seite 104-105, Zitat Seite 104.
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