Würstelfinger

Würstelfinger (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Würstelfinger die Würstelfinger
Genitiv des Würstelfingers der Würstelfinger
Dativ dem Würstelfinger den Würstelfingern
Akkusativ den Würstelfinger die Würstelfinger

Nebenformen:

Wurstfinger

Worttrennung:

Würs·tel·fin·ger, Plural: Würs·tel·fin·ger

Anmerkung zur Aussprache:

Im bairischen Sprachraum ist (umgangssprachlich) auch bei allen Ableitungen von Wurst die Aussprache […ʃt…] üblich.[1]

Aussprache:

IPA: [ˈvʏʁstl̩ˌfɪŋɐ]
Hörbeispiele:  Würstelfinger (Info)

Bedeutungen:

[1] Österreich, umgangssprachlich, meist im Plural: dicker, kurzer, ungelenker und plumper Finger

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Würstel und Finger

Beispiele:

[1] „Der zur Einsegnung bereite Leichenzug landete damals zur allgemeinen Verwunderung nicht wie erwartet an einem frisch geöffneten Grab, sondern an einem mit Unkraut und Blumen bewachsenen, das seit Jahren keiner angerührt hatte, woraufhin der cholerische Pfarrer gleich zu fluchen anfing, Himmelherrgott Sakrament brüllte und den Ministranten, die nun wirklich nichts dafür konnten, ein paar präventive Ohrfeigen verabreichte, man noch Stunden später die Abdrücke seiner hochwürdigen Würstelfinger auf den pausbäckigen präpubertären Kindsgesichtern sah.“[2]
[1] „Wie vielen hoffnungsvollen Beziehungen das Smartphone schon den Garaus bereitet hat, will man gar nicht erst nachzählen: Die Leichen pflastern seinen Weg. Beklagt sich ein Partner über eine bevorstehende Sitzung, vor der er Angst hat, da die Position innerhalb der Firma bereits sehr angeschlagen ist, möchte der andere tröstende Worte spenden. Er beginnt noch korrekt mit Koseworten. Aber dann! Dann kann es geschehen, dass beim Absenden der Würstelfinger über die Zifferntabelle gleitet und damit die Botschaft nunmehr absolut unverzeihlich "Du liebe, liebe, arme...0" lautet.“[3]

Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Wurstfinger.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „Würstelfinger“, Seite 838.

Quellen:

  1. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „wurscht, wurst“, Seite 384. Siehe auch: ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) „Wurst“, Seite 838.
  2. Eine gottlose Sauerei. In: DiePresse.com. 4. Dezember 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 17. Januar 2020).
  3. Julya Rabinowich: Von Liebe zu Zeiten von SMS. In: Der Standard digital. 22. Mai 2015 (URL, abgerufen am 17. Januar 2020).
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